Fazit: Enterprise – Staffel drei
|Wieder einmal hat es gut ein halbes Jahr gedauert, um eine Staffel zu beenden. Das Ergebnis der dritten Enterprise-Staffel ist trotz aller Änderungen im Serienkonzept: gut, aber nicht sehr gut.
Zunächst einmal die Folgenübersicht (mit Verlinkungen zu den Rezensionen) und die Bewertungen:
Folge 53 – Die Xindi | 4 Punkte |
Folge 54 – Anomalien | 3,5 Punkte |
Folge 55 – Transformation | 3 Punkte |
Folge 56 – Rajiin | 3,5 Punkte |
Folge 57 – Impulsiv | 4 Punkte |
Folge 58 – Exil | 3 Punkte |
Folge 59 – Die Ladung | 3 Punkte |
Folge 60 – Die Dämmerung | 4,5 Punkte |
Folge 61 – Faustrecht | 2,5 Punkte |
Folge 62 – Ebenbild | 3,5 Punkte |
Folge 63 – Carpenter Street | 3,5 Punkte |
Folge 64 – Das auserwählte Reich | 4 Punkte |
Folge 65 – Testgebiet | 5 Punkte |
Folge 66 – Kriegslist | 4,5 Punkte |
Folge 67 – Der Vorbote | 4,5 Punkte |
Folge 68 – Auf ärztliche Anweisung | 2,5 Punkte |
Folge 69 – Brutstätte | 3 Punkte |
Folge 70 – Azati Prime | 4,5 Punkte |
Folge 71 – Beschädigungen | 3 Punkte |
Folge 72 – Die Vergessenen | 3 Punkte |
Folge 73 – E2 | 3 Punkte |
Folge 74 – Der Rat | 2,5 Punkte |
Folge 75 – Countdown | 3,5 Punkte |
Folge 76 – Stunde Null | 3,5 Punkte |
Gesamtbewertung: | 3,5 Punkte |
Die dritte Staffel kommt also auf eine höhere Durchschnittswertung als die Zweite. Insgesamt befindet sie sich mit 3,5 von 5 Punkten im Bereich zwischen gut und sehr gut.
Die dritte Staffel weist ein für „Star Trek“-Verhältnisse extrem untypisches Maß an Kontinuität auf. Jede Episode bezieht sich eigentlich auf die vorherige, alles ist auf die Xindi-Handlung konzentriert. Selbst in Einzelepisoden wird das mysteriöse Volk in der delphischen Ausdehnung erwähnt.
Das ist natürlich von Vorteil, weil es den Zuschauer bindet. Man will wissen, wie die Handlung ausgeht. Leider zeichnet sich zum Ende der Staffel aber ab, wie die Lösung aussehen könnte. Dadurch wird der abschließende Siebenteiler (!) nicht so spannend, wie er sein könnte.
Leider ist die Handlung auch schlecht gewählt. Von der delphischen Ausdehnung hat man noch nie etwas gehört, von den Xindi ebenfalls nicht. Man hätte sich für die staffelübergreifende Handlung ein bekanntes Volk suchen sollen und vor allem nicht so simple 11. September-Anleihen einbauen dürfen. Man muss der Staffel zwar zu Gute halten, dass sie die Geschichten so gut erzählt, dass man häufig vergisst, wie schade es eigentlich ist, dass gerade diese Geschichte gewählt wurde.
Mit der dritten Staffel veruscht „Enterprise“ auch wieder ethisch heikle Dinge anzusprechen. Es geht um Klonen („Ebenbild“), Fanatismus („Das auserwählte Reich“) und Folter („Anomalien“). Das ist ehrenwert. Aber leider setzt „Enterprise“ das schlecht um. Zu häufig wird moralisiert, anstatt die Message durch eine vernünftige Geschichte zu verbreiten. In Sachen Folter ist man extrem schlicht und lässt den Taten kaum Konsequenzen folgen. Das muss besser laufen.
Insgesamt rettet die Spannung, die durch den langen Handlungsbogen aufgebaut wird, diese Staffel. Die Episoden sind nicht schlecht, sie sind meistens gut bis sehr gut. Aber nur, weil sie den Roten Faden, der in sich deutlich krankt, fortführen und nicht weil die Ideen so außergewöhnlich sind.
Kein Wunder also, dass auch die Kontinuität der dritten Staffel dafür ausgereicht haben, amerikanische Fernsehzuschauer jede Woche an den Fernseher zu binden. Hier muss man erst einmal akzeptieren, dass es die delphische Ausdehnung mit Xindis gibt, dann kann man die Staffel ganz gut finden.
Bisherige Staffeln im Vergleich
West Wing Staffel 1 | 4,2 Punkte | sehr gut |
Akte-X Staffel1 | 4,1 Punkte | sehr gut |
Deep Space Nine Staffel 3 | 3,9 Punkte | knapp sehr gut |
Deep Space Nine Staffel 2 | 3,9 Punkte | knapp sehr gut |
Star Trek: Enterprise Staffel 3 | 3,5 Punkte | „gutes“ gut |
Star Trek: Enterprise Staffel 2 | 3,1 Punkte | gut |
Deep Space Nine Staffel 1 | 2,9 Punkte | knapp gut |
Clone Wars Staffel 1 | 2,3 Punkte | knapp durchschnittlich |