E2 (Enterprise Folge 73)
|Kritik: „Star Trek: Enterprise“ ist wohl die Zeitreiseserie schlechthin im „Star Trek“-Universum. Nachdem schon die gesamte Handlung der dritten Staffel auf der Möglichkeit der Zeitreise basiert, ist die zweite Enterprise nun auch durch eine Zeitreise entstanden.
Das ist zunächst wirklich interessant. Von der ursprünglichen Crew lebt nach über 100 Jahren nur noch T’Pol. Alle anderen Crewmitglieder kann man nur noch in ihren Nachfahren erahnen. Die Generationenenterprise ist zudem interessant anzusehen. Man hat sie geradezu heimlig eingerichtet, auf den Korridoren spielen Kinder.
Der Captain der anderen Enterprise ist der Sohn von Trip und T’Pol. Er ist ein merkwürdiger Anführer. Er ist davon überzeugt, dass das, was er tut, das Richtige ist. So etwas ist nie gut. Daher verheimlicht er Archer eine Möglichkeit, den Korridor sicher zu durchqueren, nur um ihn zu einer anderen Möglichkeit anzutreiben. Als Archer von der Korridor-Möglichkeit erfährt, greift die Generationenenterprise an. Eine unsinnige Aktion.
Es ist sehr gelungen, dass T’Pol in dieser Episode auf die alte T’Pol trifft. Dadurch erfährt man, dass sich T’Pol tatsächlich nie wieder gänzlich von ihren „Trilium D“-Experimenten erholen wird. Außerdem wird hier die Beziehung zwischen Trip und T’Pol endlich mal wieder thematisiert. Es ist dabei interessant zu beobachten, dass sich Trip solch eine Beziehung durchaus vorstellen könnte.
Die Autoren nutzen diese Episode auch, um endlich mal wieder den Charakteren, die in dieser Staffel sonst keine große Rolle spielen, etwas Platz einzuräumen. Hoshi, Reed und Mayweather unterhalten sich in einer zerstörten Kantine. Sowohl Mayweather als auch Hoshi haben erfahren, dass sie auf der Generationenenterprise Nachfahren haben. Anders sieht es bei Reed aus. Er scheint niemanden abbekommen zu haben, was ihm sichtlich zu schaffen macht. Mit etwas Glück nutzen die Autoren diesen Einfall und lassen Reed eine kleine Veränderung durchleben.
Als die Enterprise den Korridor sicher passiert hat, fängt die Crew an, sich Gedanken darüber zu machen, ob die andere Enterprise hinterher kommt.
Das ist unglaublich unsinnig.
Zum ersten kämpfte die andere Crew alleine gegen vier Schiffe.
Zweitens wurde nicht einmal erwähnt, dass auch an der anderen Enterprise Veränderungen durchgeführt wurden.
Und drittens könnte es durchaus sein, dass die andere Crew aufhört zu existieren, wenn die Enterprise nicht in die Vergangenheit geschleudert wird.
Es ist aber wieder einmal bezeichnend für „Star Trek: Enterprise“, dass man sich erst so spät darüber Gedanken macht. Dieses Thema hätte schon vorher angesprochen werden müssen. Spätestens als Archer all die Kinder sah, die auf den Korridoren spielten. Bei Ebenbild hat man noch versucht, auch moralische Fragen, in den Mittelpunkt zu stellen. Mittlerweile klaut die Enterprise Material, ohne dass darauf großartige Diskussionen folgen. Das ist eine Schwäche der Episode.
„E²“ ist eine Episode mit einer faszinierenden und spannenden Ausgangshandlungen. Leider sind die Handlungen des anderen Captains und die fehlenden Diskussionen über die Zukunft der anderen Crew störend. Andererseits gibt es im Gegensatz zu der vorherigen Folge glaubwürdige Charakterszenen (in einer – komischerweise – weniger glaubhaften Umgebung). Das unterhält gut und ist spannend. 3 von 5