Das schwarze Haus (von Lucy Guth / Maddrax Band 419)

Mx419Matt und Aruula sind auf Binaar auf den Professor Smythe Roboter gestoßen. Dieser spielt ihnen vor, er hätte sein Gedächtnis verloren und somit auch seinen Hass auf Matt. Dadurch gelingt es ihm, Matt und Aruula in eine Falle, in der sie gefoltert werden, und anschließend in ein Holo-Labyrinth zu locken.

Bereits in der 417. Episode trafen Matt und Aruula in einem Cliffhanger auf Smythe. Im Vorgänger erfuhr der Leser dann, dass Smythe sein Gedächtnis keineswegs verloren hatte, sondern sich stattdessen mithilfe seiner Lebenserfahrungen auf der post-apokalyptischen Erde daran gemacht hat, die Herrschaft auf Binaar zu übernehmen. „Das schwarze Haus“ zwar eine durchgehend spannende, weil lebensgefährliche Handlung anbieten, doch man fragt sich die ganze Zeit, ob diese nicht noch höher ausfallen könnte. Hätte man Smythes Geisteszustand nämlich nicht im Vorfeld erhöht, hätte sich der Leser zusammen mit den Protagonisten vortasten müssen – in dem Fall wären die Fallen dann deutlich überraschender.

Guth gelingt es dennoch, die Spannung der Erzählung sehr hoch zu halten. Dabei gelingt es ihr vor allem in der ersten Konfrontation sogar für einen Moment, einen tragischen Moment zu erschaffen. Matt und Aruula werden von einem Roboter festgehalten, der einen unglaublichen Hass auf alles biologische hat. Nur durch Aruulas Lauschsinn können sie den Grund erfahren: Dieser Roboter wurde zunächst mit Emotionen ausgestattet und anschließend jahrzehntelang als Sexspielzeug missbraucht, bevor er von den Friedensfahrern entführt wurde. In wenigen Sätzen gelingt es Guth hier eine überzeugendere Charakterisierung der Motive eines Antagonisten zu liefern, als es in dem vorherigen Roman über Prof. Smythe gelang (dessen „Bosheit“ in der Serie scheinbar immer als gegeben angesehen wird).

 

Das anschließende Verwirrspiel in Smythes Hololabyrinth ist vor allem durch die vielen Anspielungen auf die postapokalyptische Erde sehr unterhaltsam. Die Herausforderungen sind hier jedoch leichterer Natur, die Spannung fällt deutlich ab und das Szenario hat eher einen Skurrilitätswert. Gerettet wird die zweite Hälfte durch einen überraschenden Cliffhanger, der das Interesse an der Fortsetzung hoch hält.

„Das schwarze Haus“ ist vor allem in der ersten Hälfte überzeugend, baut ein ordentliches Niveau an Spannung auf, schöpft sein Handlungspotential aber nicht immer voll aus.

Add a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert