Falsche Götter (von Jana Paradigi / Maddrax Band 409)

Mx409Matt und Aruula sind weiterhin auf dem Weg zu dem Turm der Friedenswahrer als sie an einer Predigt Hochwürdens vorbei kommen. Aruula stellt sofort fest, dass der Religionsführer Teile ihres Wudan-Glaubens übernommen hat. Sofort macht sie sich auf den Weg, ihren Gott zu rächen. Doch auch Al-Riego, der Aruula einst ihre Erinnerungen an Wudan abgenommen hat, ist mit Hochwürdens handeln nicht einverstanden. Er möchte den Prediger ebenfalls als Lügner entlarven. Es kommt inmitten von Toxx zu einem religiösen Showdown.

„Falsche Götter“ setzt die Handlung um die Religiosität in Toxx fort. Aufgrund des Einflusses der Friedenswahrer verlieren alle Bewohner der Stadt allmählich ihre Erinnerungen und auch ihre Glaubensvorstellungen. Diese Lücke hat Hochwürden gefüllt, indem er sich einen eigenen Glauben ausgedacht hat. Über die Zeit erwies sich dies als äußerst einträgliches Geschäft. Aber erst mit Aruulas Jenseitsvorstellunge konnte er seine Religion zu einem wirklichen Kassenschlager machen. Dies verärgert die beiden einzigen Wudan-Gläubigen in Toxx, Aruula und Al-Riego, aufs Äußerste. Diese Haupthandlung, in der sich in der Folge zwei der mächtigsten Männer der Stadt Toxx bekriegen, ist spannend erzählt und äußerst kurzweilig.

Matt und Aruula erkennen in diesem Heft vor allem endlich die Hilfe, die Hochwürden ihnen in den vergangenen zehn Bänden zuteil kommen ließ und ohne die sie niemals so weit gekommen wären. Es ist äußerst tragisch, dass sich die Autoren dazu entschieden haben, Hochwürden sowie seine Spionin lieblos und geradezu in einem Nebensatz zu entsorgen. Das Potential beider Figuren war noch lange nicht ausgeschöpft und hätte sicherlich noch für ein oder zwei ordentliche Bände gereicht. Das Ende Al-Riegos hingegen ist nicht nur geschickt eingefädelt, sondern führt zu einer überzeugenden Eifersuchtsszene zwischen Matt und Aruula an deren Ende Matts Vertrauen in Aruula sehr deutlich wird.

Nun hinterlassen Matt und Aruula eine große Lücke in Toxx. Mit Hochwürden ist das Zentrum der Religion, mit Al-Riego ein Zentrum der Unterwelt ausgeschaltet. Mit „Falsche Götter“ wird dadurch wieder einmal deutlich, dass weder Matt noch Aruula sich als Helden sehen oder sich wie Helden verhalten. Denn das Schicksal der Bewohner von Toxx, ihre tägliche Unterdrückung durch die Friedenswahrer, ist ihnen relativ egal. Ihr Ziel ist und bleibt, Xaana zu finden und anschließend auf irgendeine Art von dem Planeten zurück zur Erde zu kommen. Hochwürden, dessen Motive ebenfalls nicht gänzlich rein sind, bringt dies in dieser Folge sehr gut auf den Punkt – ohne dass dies Matt und Aruula auch nur entfernt berührt.

Am Ende des Romans haben Matt und Aruula dank einer Hilfe Hochwürdens dennoch deutlich bessere Chancen, die Friedenswahrer (erfolgreich) zu konfrontieren. Auf dem Weg dorthin wird der Leser gut unterhalten und erlebt das Ende einiger der mächtigsten Bewohner von Toxx. Dies wird die Stadt vermutlich deutlich verändern. Allerdings deutet die Vorschau auf den kommenden Band, der von dem Finale des ersten Mini-Zyklus spricht, daraufhin, dass Toxx bald nicht mehr der Hauptschauplatz der Handlung sein wird. Die dichte Handlung von „Falsche Götter“ zeigt, dass dies durchaus schade ist.

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