11001001 (Star Trek The Next Generation Folge 15)

http://www.youtube.com/watch?v=I4WSj5npUGc

Inhalt: Die Enterprise steuert eine Sternenflotten-Sternenbasis an, um notwendige Verbesserungen an dem Holodeck vorzunehmen. Die Arbeit wird in erster Linie von Binaren ausgeführt. Dabei handelt es sich um eine Spezies, die immer in geschlechtslosen Paaren auftritt und stark mit Computern verschmolzen ist. Den Bynaren gelingen bemerkenswerte Verbesserungen an dem Holodeck. Doch dann droht plötzlich ein Antimaterie-Leck auf dem Schiff. Während Riker und Picard noch das verbesserte Holodeck ausprobieren, ordert Data die Evakuierung des Schiffes an…

Kritik: „11001001“ ist eine sehr gelungene „Star Trek“-Episode. Das liegt in erster Linie an dem ersten äußerst interessanten Volk, das in der zweiten Fernsehserie auftaucht. Die Binaren haben ihre Sprache beinahe dem binären Code angepasst. Sie reden in einer unglaublichen Geschwindigkeit und nehmen dabei das meiste auf. Die Informationen speichert jeder auf einem Gerät, um sie jederzeit abrufbar zu haben. Lassen sich heute Informationen mit einem internetfähigen Smartphone leicht abrufen, war das in den 80ern eine unglaubliche Vorstellung. Und wenn man heutige Smartphone-Nutzer sieht, könnte man beinahe vermuten, dass eine Synthese tatsächlich vorliegt.

In „11001001“ funktioniert die langsame Erzählweise der ersten Staffel außerordentlich gut. Während der Verbesserungen hat Riker viel freie Zeit, die er nicht verplant hat. Daher versucht er es bei vielen Crewmitgliedern mit einem kleinen Gespräch. Sie sind aber alle mit ihrem Beruf oder ihren Hobbies beschäftigt. So erlebt man Data beim Zeichnen, Crusher bei einer Vorbereitung auf eine medizinische Diskussion und Worf und Tasha auf dem Weg zu einem Holodeckspiel. Das sind alles nette kleine Szenen, in denen man ein wenig über das Privatleben der Offiziere erfährt, was sehr gut ist.

Die Holodeckszene, in der Riker am Ende ankommt, wirkt hingegen zunächst misslungen. Der Schauspielerin, die Rikers Barfantasie darstellen soll, gelingt es erst einmal nicht, besonders zu wirken. Sicherlich, die Leistung des Holodecks ist beeindruckend. Aber im Vergleich zu dem Detektiv-Abenteuer Picards einige Folgen zuvor, ist ihr Auftritt nicht viel realistischer. Das ändert sich jedoch, als man ihr Reaktionsvermögen erlebt.

Doch nicht nur der daraus entstehende Plausch mit Riker und Picard funktioniert. Es tut der Episode zudem gut, dass sie keinen tatsächlichen Gegner hat. Nach der dramatischen Evakuierung der Enterprise sieht alles danach aus, dass die Bynaren Feinde sind. Sie legen es darauf an, die Enterprise zu stehlen. Das finden – mit etwas Verspätung – auch Riker und Picard heraus. Da sie die Steuerung über die Enterprise nicht zurückerlangen können, aktivieren sie die automatische Zerstörungssequenz.

Als Zuschauer erwartet man in diesem Fall, dass die Episode damit endet, dass die Sequenz in letzter Sekunde nach einem erfolgreichen Gefecht abgebrochen wird. Mit dieser Erwartung wird man positiv überrascht. Es kommt zu keinem Gefecht, die Sequenz wird zwei Minuten vor dem Ende abgebrochen.

Die positive Überraschung wird dadurch verstärkt, dass Riker und Picard stattdessen helfen, die Bynaren vor dem sicheren Tod zu bewahren, in dem sie die Leistungsfähigkeit des Zentralcomputer der Heimatwelt der Bynaren wieder herstellen. Letztlich benötigten die Bynaren lediglich Hilfe. Da die Auswirkungen einer Ablehnung seitens der Sternenflotte zu groß gewesen wäre, ergriffen sie drastischere Maßnahmen – jedoch ohne feindliche Absichten.

„11001001“ unterhält als „Star Trek“-Episode sehr gut, da zunächst ein interessantes Volk eingeführt wird. Danach entsteht der Eindruck, dieses hege feindliche Absichten. Dennoch endet die Episode damisst, dass Captain Picard und Commander Riker die Zivilisation der vermeintlichen Feinde retten. Das „Star Trek“-Universum ist (noch) friedlich und dennoch aufregend – sehr gut. 4 von 5 Punkten.

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