Die Schlacht von Maxia (Next Generation Folge 9)
Inhalt: Die Enterprise soll sich mit einem Ferengi-Schiff treffen, das Friedensverhandlungen versprochen hat. Am Treffpunkt angekommen, lassen die Ferengi das Sternenflottenschiff lange warten. Nach mehreren Stunden grüßen die Ferengi den „Helden von Maxia“. Es stellt sich heraus, dass Picard mit seinem ersten Kommando, der Stargazer, einst gegen ein Ferengi-Schiff kämpfte. Während die Ferengi das Wrack der Stargazer präsentieren, auf dem die Logbucheinträge darauf hinweisen, dass Picard unrechtmäßig das – unbekannte – Ferengi-Schiff angegriffen hat, wird der Captain der Enterprise von immer stärkeren Kopfschmerzen geplagt.
Kritik: Es mag merkwürdig klingen, aber am gelungensten sind die Kopfschmerzen in dieser Folge. Was heute eine ganz normale Krankheit ist, erscheint in der Zukunft wirklich ernst. Nicht weil die Menschen angreifbarer für die Krankheit geworden sind, sondern weil Kopfschmerzen eigentlich nicht mehr existieren. Dass Dr. Crusher daher einigen Wirbel um Picards Beschwerden macht, ist sehr gelungen.
Dem Zuschauer ist leider zu schnell klar, dass die Ferengi auf einer Art Rache-Mission sind. Als der Ferengi-Captain schildert, wie Picard, ohne es zu wissen, ein Ferengi-Schiff vernichtet hat, ist klar, dass mehr dahinter stecken muss. Später stellt sich tatsächlich heraus, dass der Sohn des Captains das Kommando über das Schiff hatte. Nun möchte er also Rache üben und schafft das mit einem Gedankenkontrollgerät. Damit kann er Picard dazu bringen, mit der Stargazer die Enterprise zu vernichten.
Das ist an einigen Stellen unglaubwürdig. Denn es dürfte Picard unmöglich sein, alleine die Stargazer zu kommandieren. Außerdem wirkt das von dem Ferengi eingesetzt Gerät etwas zu mächtig. So ist zum Beispiel unklar, wie der Apparat Picard auf der Enterprise unter den vielen anderen Lebewesen anmessen kann.
Es ist aber eine gute Sache, dass man mehr über Picards Vergangenheit erfahren kann. In Der Reisende erfuhr man bereits etwas über seine verstorbene Mutter. In dieser Episode erlebt man nun das Ende seines ersten Kommandos. Besonders gelungen ist der Moment, als Picard, von Kopfschmerzen geplagt, zweifelt, ob er damals wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat. Der gefälschte Logbucheintrag, der suggeriert, er habe ohne Provokation auf ein wehrloses Schiff gefeuert, macht ihm zu schaffen. Das ist eigentlich albern, schließlich wurden die Brände auf der Stargazer erst durch feindliches Feuer ausgelöst. Dennoch wird hier zum ersten Mal in der Serie Zweifel überzeugend gespielt.
Gut ist auch, dass der Profit-Aspekt der Ferengi hier zum ersten Mal wirklich durchschlägt. Während der Kommandant auf Rache für seinen Sohn sinnt, befolgt der Rest seiner Mannschaft weiterhin die Profit-Regeln der Ferengi. Dass der Kommandant die Stargazer ohne eine Gegenleistung an die Föderation zurückgibt (sie ist für ihn lediglich ein Instrument seiner Rache) führt letztendlich dazu, dass ihm das Kommando entzogen wird.
„Die Schlacht von Maxia“ ist eine solide Episode, die einen interessanten Aspekt aus Picards Vergangenheit näher beleuchtet und dabei das, in der Kritik nicht beleuchtete, aber interessante „Picard-Manöver“ vorstellt. Das sorgt zusammen mit den Plänen der Ferengie für eine unterhaltsame Episode. 3,5 von 5 Punkten.