Die UFO-Sekte (von Manfred Weinland / Maddrax Band 473)

Hordelap wurde wie Tom, Xij und Matt durch die Wurmlochexplosion an einen anderen Ort gebracht. Er wacht in Roswell wieder auf, dessen Bewohner mittlerweile einem Ufo-Glauben anhängen. Sie verehren eine Raumschiffattraktion in einem alten Vergnügungspark und schauen Filme der 50er-Jahre als Rituale. Aliens sehen sie als Erlöser an. Doch eine kleine Minderheit hat dystopische Science-Fiction Filme gekommen und sieht in Außerirdischen Botschafter des Teufels. Hordelap gerät dadurch umgehend zwischen die Fronten dieser Gesellschaft.

Der 473. Maddrax Episode gelingt es sehr gut, die zwei sich bekämpfenden Seiten in Rosswell darzustellen. Auf der einen Seite hat man die friedlichen, in der Tradition verharrenden Alien-Freunde. Sie glauben fest daran, dass Außerirdische sie von ihrem Leid auf der Erde erlösen werden. Dieses Leid hat in letzter Zeit durch die drohende Kollision des Mondes mit der Erde noch zugenommen, da die Ernten zunehmend schlechter wurden. Auf der anderen Seite gibt es eine aggressive Sekte, die in Außerirdischen allenfalls Mörder sieht. Da sie keine Kontrolle über die Machtpositionen in der Stadt haben, greifen sie vor allem zu subversiven und gewalttätigen Mitteln. Die explosive Stimmung zwischen den beiden Gruppen, die keine gemeinsame Sprache mehr finden, ist sehr gelungen.

Hordelap taucht erst spät auf und nimmt letztlich keine Hauptrolle ein. Er erinnert sich nie ganz an die Ereignisse um das Wurmloch und wundert sich stattdessen darüber, dass die Menschen in Rosswell offensichtliche Attrappen für Alien-Artefakte halten. Letztlich ist es der Stadtbewohner Hoke, der die Handlung trägt. Ihm gelingt es, dass die Sekte Hordelab nicht umgehend umbringt. Durch sein Vertrauen bringt er Hordelab in die Position, einen drohenden Babaren-Angriff auf Rosswell zu verhindern. Dieser Angriff ist am Ende der Höhepunkt der Folge und das ist schade. Denn obwohl die Attacke spannend inszeniert ist, erscheint sie doch ähnlich wie viele andere Konflikte in der Serie. Die heikle Lage in Rosswell wiederum hätte durchaus das Material für einen innovativeren Höhepunkt geboten.

Mit „Die UFO-Sekte“ hat der Leser nun alle vier derzeitigen Hauptprotagonisten auf der Erde (Tom, Xij, Matt und Hordelab) begleitet. Überraschenderweise ist dies ein sehr langsamer Weg auf das Zwischenzyklusfinale in den kommenden beiden Bänden. An und für sich konnten die vier Erzählungen überzeugen, einen roten Faden haben sie aber noch nicht geboten. Interessant ist jedoch, dass bis auf Hordelab alle Protagonisten ihre Erinnerung wiedergefunden haben. Hordelab bleibt am Schluss in Rosswell. Das bedeutet, dass es entweder zu einer weiteren Rosswell Erzählung kommt oder dass Hordelab hier eventuell noch etwas findet, was ihn an dem teuflischen Plan seines Volkes mit der Menschheit zweifeln lässt. Beides könnte interessanter werden als dieser, hauptsächlich mit der gelungen gezeichneten Stadtgemeinschaft überzeugende Roman.

 

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