Der Wahnsinn der Sieben (von Jo Zybell / Maddrax Band 471)

Xij wurde nach einer Explosion wie ihr Gatte Tom an einen unbekannten Ort geschleudert. Nur mit Mühe kann sie sich aus den Fluten, in denen sie zu Bewusstsein kommt, entkommen. In der Gegend scheint es überlebensgroße Kreaturen zu geben. Bevor sie jedoch einer Gefahr ausgesetzt wird, rettet sie der junge Dustin in einen angrenzenden Bunker. Xij fühlt sich zunächst sicher. Bald stellt sie jedoch fest, dass sich hinter Dustin mehr als eine Person befindet.

Der Roman ist zu Beginn aus der Perspektive Dustins erzählt. Das ist sehr gelungen, denn der Leser braucht erst einmal eine Weile bis er versteht, was in Dustins Kopf vor sich geht. Leider weiß man dadurch bereits, dass die Geschichte, die Dustin im Anschluss Xij erzählt, der Wahrheit entspricht: In Dustins Kopf flüchteten eine Gruppe Hydriten, die alle eine problematische Geschichte haben. Xij zweifelt zunächst, ob die abenteuerliche Geschichte der auf dem Weg in eine Psychatrie verunglückten Hydriten wirklich stimmt. Für den Leser hingegen ist das von Beginn an eine glaubwürdige Erklärung für das merkwürdige Verhalten Dustins.

Nachdem Xij jedoch von der Erzählung des jungen Menschen überzeugt wurde, nimmt die Erzählung schnell an Fahrt auf. Um von der Insel zu fliehen, muss Xij mit allen Persönlichkeiten in Dustins Kopf zusammenarbeiten. Das ist nicht leicht. Denn einige von ihnen haben so starke Psychosen, dass sie umgehend versuchen, Xij zu töten, wenn sie an der Reihe sind, Dustins Körper zu übernehmen. Andere wiederum haben unnatürliche Ängste und Dustin ist diese Vielstimmigkeit so überdrüssig, dass er sich am Liebsten umbringen möchte. Das Zusammenarbeiten mit diesen verschiedenen Persönlichkeiten ist eine sehr starke und faszinierende Seite dieser Episode.

Am Ende gelingt es Xij natürlich von der Insel zu fliehen. Hier setzt der Roman zu einem weiteren Höhepunkt an. Auf der einen Seite funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Hydriten nach anfänglichen Schwierigkeiten äußerst gut. Diese Entwicklung auf wenigen Seiten ist von Zybell sehr gut in Szene gesetzt. Andererseits endet der zunächst sehr hoffnungsvolle Roman mit einer kurzen, bitteren aber emotional sehr überzeugenden Schlussszene. Dieses etwas unerwartete Ende, das rasch einen Schlussstrich unter die gerade aufkeimenden Hoffnungen setzt, ist eindringlich und ein angemessenes Ende für eine aufwühlende Folge.

Alles in allem ist „Der Wahnsinn der Sieben“ bis auf den kurzen Informationsvorsprung, den der Leser vor Xij hat, eine unterhaltsamer und vor allem charakterstarker Einzelroman. Das bildet eine angenehme Ablenkung angesichts der düsteren Ereignisse auf dem Mars und Novis.

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