For He Can Creep (von Siobhan Carroll)

Christopher Smart sitzt in einer Irrenanstalt und dichtet. Satan ringt ihm das Versprechen ab, ein Gedicht zu schreiben. Dabei geht Satan davon aus, dass er das Ende der Welt mit diesem Gedicht einleiten kann. Smarts Katze Jeoffrey erkennt die Gefahr und hindert Satan durch einen Trick und mithilfe anderer Katzen daran, an das Gedicht zu gelangen.

„For He Can Creep“ ist eine Geschichte für Katzenliebhaber. Während Christopher Smart den Teufel kaum erkennt, ist Jeoffrey deutlich klüger. Und obwohl Katzen in der Regel Einzelgänger sind und miteinander streiten, sind sie umgehend bereit, gemeinsam gegen Satan vorzugehen. Da das Ganze zudem in einem Irrenhaus spielt und Wahn und Wahrheit kaum voneinander zu trennen sind, bietet die Kurzgeschichte einen interessanten Mix. „For He Can Creep“ beschreibt die eigenartige Denkweise und Loyalität von Katzen und webt sie in eine Auseinandersetzung mit dem Teufel ein.

Dabei ist es amüsant, dass die Geschichte einen wahren Hintergrund hat, da Smart tatsächlich über die Vorteile seiner Katze in einer Irrenanstalt geschrieben hat. Darüber hinaus findet man aber wenig interessantes in der Kurzgeschichte. Selbst als großer Katzenliebhaber will die Ode genau so wenig zünden wie z.B. das mehr Science Fiction lastige „On the Day You Spend Forever with Your Dog„. Die Auseinandersetzung mit dem Satan bleibt zu oberflächlich, die Auflösung zu knapp. „For He Can Creep“ legt zu viel Wert auf die – zugegeben – gelungene Atmosphäre. Die eigentliche Geschichte bleibt dadurch zu knapp. Interessante Themen, wie z.B. die Kooperation von ansonsten als Einzelgänger lebenden Wesen oder aber Smarts Probleme, seine Auseinandersetzung mit dem Satan gegenüber anderen Menschen zu kommunizieren, bleiben weitgehend unterbelichtet. Die Erzählung ist dadurch in erster Linie für Freunde pfiffiger, kooperierender Katzen interessant.

Die Erzählung „For He Can Creep“ von Siobhan Carroll ist 2019 auf tor.com erschienen. Sie ist auf der Seite des Magazins online verfügbar. Sie ist für den Hugo Award 2020 in der Kategorie „Best Novelette“ nominiert.

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