Die Götter von Ham’Bay (von Simon Borner)

Währed Matt von Grün viel über die Hintergründe der Dimensionverschiebungen erfahren hat, traf Aruula auf agressive Seewesen vor der Küste Australiens. Nur knapp konnte sie sich zur Wehr setzen. Die Hydriten kennen diese „Monster“ aus ihren Legenden. Matt entscheidet sich, mit Rulfan, Aruula und Quar’tol dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Schließlich besteht durch die blutrünstigen Gegner eine Gefahr für menschliche und hydriten Siedlungen im Umfeld. Auf dem Weg kommt es jedoch plötzlich zu Auseinandersetzungen. Bald stehen die vier Freunde kurz davor, sich gegenseitig umzubringen.

Matt und seine Begleiter müssen in „Die Götter von Ham’Bay“ mehrere Herausforderungen in Folge überstehen. Zunächst kämpfen die Gefährten gegeneinander.  Gleich darauf müssen sie sich mit einer ausgesprochen eigenwilligen menschlichen Gemeinschaft in einem ehemaligen, leicht gruseligen Hotel auseinandersetzen. Und zum Abschluss gibt es natürlich eine Konfrontation mit den kräftigen und mörderischen „Göttern von Ham’Bay“. Das ist temporeich und spannend erzählt. Zudem wartet es mit einer überraschend friedlichen und sehr gelungenen Lösung des Konflikts auf. Dank gelungener Nebenfiguren erschafft Borner inmitten der vielen Actionszenen zudem einige emotionale Momente. „Die Götter von Hom’Bay“ erzählt also ein gradliniges, temporeiches und streckenweise überraschendes Abenteuer.

In regelmäßigen Rückblenden erfährt man mehr über eine Mission, die R.T. Barnum im Auftrag der englischen Königin Victoria in derselben Gegend 1900 ausführte. Die Missionsteilnehmer wurden wie Matt und seine Begleiter ebenfalls beeinflusst und fielen über einander her. Dieser Geschichtsteil ist zwar atmosphärisch stark und endet für die Figuren ausgesprochen tragisch. Er fügt sich aber nur am Rand in die Haupthandlung des Hefts ein. Damit lenkt sie von der spannenderen und überzeugenderen Haupthandlung eher ab, als dass sie ihr zuträglich wäre.

Abgesehen davon ist „Die Götter von Ham’Bay“ aber ein guter Einzelroman. Das Heft zeigt nach den jüngsten, sehr gelungenen Abenteuern um einzelne Dimensionsverschiebungen, dass die Seriendimension weiterhin viele Möglichkeiten für gute Geschichten bietet. Und obgleich der interessante Cliffhanger – eine Dimensionsverschiebung bedroht Washington und alle Freunde, die Matt und seine Begleiter dort haben – die Wartezeit auf die Fortsetzung natürlich etwas schwerer macht, hätte es ihn nach diesem guten Heft kaum gebraucht.

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