Zurück am Kratersee (von Lucy Guth / Maddrax Band 522)

Ydiel wurde von Colonel Kormak auf Miniaturgröße geschrumpft. Auf seiner Flucht vor tödlichen Spinnen und anderen Insekten bemerkt er jedoch, dass er wieder wächst. Er muss also nur lange genug überleben, damit er wieder auf seine alte Größe anwachsen kann. Das erweist sich als schwieriger als gedacht, denn je größer er wird, desto weniger sichere Verstecke gibt es vor den noch immer für ihn tödlichen Ratten. In dieser Situation kommt ihm die Drakullin Gel’eta vom Kratersee zu Hilfe. Sie wurde einst aus ihrer Gemeinschaft verbannt und sucht seitdem nach einem Gerät, dass die von den Da’muren geraubte Fortpflanzungsfähigkeit ihres Volkes wieder herstellen kann.

„Zurück am Kratersee“ spielt eigentlich nicht am Kratersee. Das Heft hat zwei Erzählebenen. Auf der einen kämpft Ydiel um sein Überleben, trifft auf Gel’eta und wird von ihr beschützt, bis er seine ursprüngliche Größe erreicht hat. Durch die Freundschaft, möchte er die Hinterlassenschaft der alten Drakullin zurück zum Kratersee und zu ihrer Tochter bringen. In Rückblenden erfährt man wie die Befruchtungsanlagen der Drakullen von den Da’muren gestohlen wurden und Gel’eta in Trauer über ein verlorenes, schon befruchtetes Ei ine schreckliche Tat begeht und aus ihrem Drakullen Dorf verbannt wird. Die beiden Teile greifen nicht wirklich ineinander. Gel’etas Leben ist geprägt von Entbehrung, Folter und emotionalen Schmerzen. Diese Handlung ist durchaus bewegend. Sie hätte aber besser in die Geschichte eingebunden werden müssen, als einfach nur in den Abendunterhaltungen mit Ydiel.

Ydiels Rückkehr in die Handlung ist hingegen unspektakulär. Weder er noch Aruula und Matt müssen viel für seine „Rettung“ tun. Alles wird von Gel’eta übernommen, Ydiel muss im Anschluss „nur“ noch ein Funkgerät finden. Es ist gut, dass er wieder ein Teil des Teams ist. Der Weg dahin ist aber zu wenig von der Handlung beeinflusst. Auch die Geschichte der Drakullen wird zu rasch abgehandelt. Es ist tragisch zu sehen, wie das Volk angesichts des Diebstahls ihrer Befruchtungsgeräte durch die Da’muren vor der Auslöschung zu stehen scheint. Doch dann wird am Ende in einem lieblosen Nebensatz eine Lösung aller Probleme präsentiert. Das ist irgendwo gelungen, schließlich gewinnt Gel’etas letztlich sinnlose Suche nach einem neuen Gerät dadurch noch weiter an Tragik. Es ist aber eben auch etwas zu einfach als aus der Handlung heraus eine Lösung für das Problem zu erarbeiten. Dass Ydiel in Nürnberg auf ein paar alte Bekannte trifft und mit ihnen zusammen Matt und Aruula kontaktiert ist nett, wirkt in dem Heft aber eher wie Füllmaterial als Spannung zu erzeugen oder Interesse zu wecken.

Alles in allem ist „Zurück am Kratersee“ eine berührende und tragische Exilantenerzählung, die jedoch nicht besonders elegant mit der Serienhandlung verwoben wird. Ydiel ist nun wieder zurück im Team und insofern erfüllt „Zurück am Kratersee“ als Übergangsheft eine ordentliche Aufgabe. Das ist ganz nett, aber weder besonders spannend noch überraschend.

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