Deus Ex Machina (von Jana Paradigi und Ramon M. Randle / Maddrax Band 511)

Rom steht vor der Vernichtung. Der Archivar Patrem hat den Imperator durch eine Körpertauschmaschine ersetzt. Als Matt und Aruula auftauchen erkennt er, dass sein Ziel der Welteroberung an anderer Stelle besser erreicht werden könnte. Um keine Spuren zu hinterlassen, überreizt er eine Anomalie, die durch seinen Wechsel vom Archiv nach Rom ausgelöst wurde: Rom steht dadurch vor der kompletten Vernichtung. Während Patrem Matt mit einem Artefakt gefügig macht und nach Argatha flieht, bleiben Aruula, Quart’ol und Ydiel unwissend der Gefahr zurück.

Nach dem etwas durchwachsenen Vorgänger nutzt „Deus Ex Machina“ alle Möglichkeiten, die der erste Teil geliefert hat. Ydiel kämpft in der Arena um sein Leben, Aruula versucht verzweifelt, ihn daraus zu befreien. Glücklicherweise konzentrieren sich die Autoren diesmal auf den überzeuendsten Teil des Rom-Settings: Die Hydriten. Diese eigentlich friedlichen Meereswesen werden durch Blut unkontrollierbar und ausgesprochen brutal. Die Römer nutzen dies, um sie für Arenakämpfe zu verwenden. Eine Widerstandsgruppe kämpft dagegen an und befreit Hydriten, um sie mit einer vegetarischen Kur zu heilen. Da sie aber verfolgt werden und jederzeit von den Menschen der Stadt gefangen genommen werden können, ist die Gruppe ausgesprochen vorsichtig. Mit Mühe gelingt es Aruula den Widerstand für eine Befreiungsaktion zu gewinnen. Doch die Wunden der Vergangenheit lassen die Hydriten nicht los. Das führt zu einem dramatischen Finale als sich die Gruppe aus dem Alternativ-Rom befreien kann und in einer Hydriten-Stadt aus unserer Dimension ankommt. Hier lässt sich sehr gut sehen, wie Einschüchterung und Unterlegenheitsgefühle zu fatalen Situationen führen können. Dieser Handlungsstrang ist dadurch spannend und dank seiner überzeugenden Protagonisten sehr unterhaltsam.

Fast noch überzeugender ist Matts Entführung. Durch einen ihn beeinflussenden Ring muss er Patrem in allem Gehorchen und vor allem die Wahrheit sagen. Dieses System ist eigentlich nicht zu umgehen. Doch als Matt im Landeanflug herausfindet, dass Agartha nicht mehr an der vorherigen Stelle liegt, gelingt es ihm, Patrem auszutricksen. Agarta wurde durch die merkwürdigen Dimensionsverschiebungen in eine andere Dimension transportiert. Das erlaubt Matt Patrems Fragen, z.B. nach dem Eingang der Stadt, wahrheitsgemäß zu beantworten und ihm doch die tatsächliche Lage zu verschleiern. Dieser Handlungsstrang in Verbindung mit der anschließenden Auseinandersetzung zwischen Matt und Patrem ist unterhaltsam, spannend und clever konstruiert.

Alles in allem ist „Deus Ex Machina“ eine spannende und temporeiche Folge, die die alle Stärken des Vorgängers aufgreift. Weiterhin ist nicht klar, weshalb die Dimensionsverschiebungen auftreten. Eine Verbindung zu den Archivaren ist möglich, aber unwahrscheinlich. Glücklicherweise vermisst man diese fehlenden Informationen angesichts gelungener Hefte wie „Deus Ex Machina“ nicht wirklich.

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