Die Cesaren (von Jana Paradigi und Ramon M. Randle / Maddrax Band 410)

Auch Rom wurde in eine andere Dimension versetzt. Das stattdessen aufgetauchte alternative Rom erstrahlt auch im 12. Jahrhundert nach Christus noch in seinre imperialen Blüte. Quar’tol befindet sich in der Nähe der Stadt, wird jedoch bei der ersten Untersuchung des Vorfalls umgehend festgesetzt. Es soll bei blutrünstigen Gladiatorenkämpfen als Attraktion dienen. Bald darauf erreichen auch Matt und Aruula die Stadt und müssen feststellen, dass der Imperator über höchstmoderne Technik verfügt. Tatsächlich arbeitet im Hintergrund des Imperiums der Archivar Patrem daran, die Weltherrschaft zu erlangen.

Das gut erhaltene Rom bietet einen durchaus interessanten Schauplatz, der in der Episode jedoch kaum genutzt wird. Stattdessen erfährt man viel über den hydritischen Widerstand gegen die brutalen Opferungen ihres Volkes im Kolosseum sowie über die Geschichte des Archivaren Patrem. Spannung entsteht dadurch kaum, lediglich das Leid und die Qualen der Hydriten berührt. Die eigentlich friedlichen Wesen werden durch regelmäßigen Fleischkonsum zu blutrünstigen Wesen, die in der Arena auf andere wilde Tiere losgelassen werden und in der Regel ihr Ende finden. Der auf typisch hydritische Art subversive Widerstand gegen diese Praxis ist sehr gelungen beschrieben.

Leider erfährt der Leser viel zu früh viel zu viel über en Archivar Patrem. Seine Geschichte ist durchaus interessant. Er zweigt regelmäßig mächtige Technologie ab und wehrt sich gegen Kollegen, die ihn überführen möchten. Ihm ist die Tätigkeit als Archivar zu fad, ihn giert es nach der Weltherrschaft. Bei seinem Übertritt auf die Erde landet er in der Parralelromdimension und macht sich mit seiner Technik den Imperator gefügig. All dies weiß der Leser bevor Matt und Aruula Rom erreichen. Ihre Verwirrung über die dortigen Zustände lesen sich daher wie Wiederholungen, Spannung kommt nicht auf. Um für einen Höhepunkt zu sorgen, wird die Handlung auf zwei Episoden aufgeteilt und am Ende von „Die Cesaren“ droht Rom die Vernichtung. Der Archivar hat nun einen anderen Weg zur Weltherrschaft, macht sich Matt gefügig und verlässt mit ihm die Stadt. Zurück bleiben Aruula, Quart’ol und Ydiel, die nicht wissen, dass eine von Patrem geschaffene Anomalie bald die Stadt komplett vernichten wird. Das schafft zwar Interesse für die Fortsetzung, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Rest der Folge nur mäßig spannend ist.

Alles in allem zeigen sich mit „Die Cesaren“ leichte Abnutzungserscheinungen der ständig neuen Dimensionsverschiebungen. Vor allem wenn zu schnell zu viel über den Gegner bekannt ist, also das Moment der Überraschung und des Staunens fehlt, funktioniert das Konzept nicht. Andererseits handelt es sich hierbei nur um den Auftakt, der die Grundlage für das kommende Heft legt. Und dafür schafft „Die Cesaren“ mit Patrem zumindest einen mächtigen Gegner, der eine große Bedrohung darstellt. Außerdem verspricht die Handlung bald nach Argatha, dem Schauplatz des dramatischen vorherigen Heftes, zurückzukehren. Während „Die Cesaren“ also vor allem durch die brutale Hydriten-Handlung fesselt und ansonsten nur lauwarm vor sich hinplätschert, erschaft die Episode das Potential für eine überzeugendere Fortsetzung.

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