Undercover (von Michael Marcus Thurner / Maddrax Band 508)

Colonel Kormak will denselben Gleiter haben, mit dem Matt und Aruula die Welt bereisen können. Angesichts der vielen mysteriösen Dimensionsverschiebungen nach der Rettung der Erde, sieht Kormak in dem Gleiter seine Chance, Dominanz auszuüben. Da er Matts Funkverkehr abgehört hat, weiß er, dass der letzte verbliebene Gleiter im ehemaligen San Francisco gewartet wird. Mit einer Begleiterin macht sich Kormak auf die gefährliche Reise dorthin und schmuggelt sich in die dortige Techno-Gemeinschaft ein, um den Gleiter zu stehlen.

Wie auch die letzte Episode, die sich auf Kormak konzentrierte, besteht die Hälfte „Undercovers“ aus Rückblenden. Der Leser erfährt wie Kormak seine spinnenartige Nemesis in Jugendjahren besiegen konnte. Diese Erzählung setzt kurz nach dem Verstoß Kormaks und seiner Anhänger durch die Bunkercommunity in Bodrum an. Das ist deutlich weniger spannender als die Ereignisse, die zu Kormaks Verbannung führen. Dort wurde aus einem jungen Mann nämlich der brutale und gewissenslose Anführer, den wir aus dem vorherigen Zyklus kennen. Diese Wandlung ist aber bereits weitgehend abgeschlossen. Kormaks Kampf gegen die Siragippen und deren Anführering Öörum ist daher in erster Linie blutig und brutal. Die gesamte Handlung endet in einem Blutbad an den Spinnen, wodurch sich Kormak endlich gegen seine Widersacherin durchsetzen kann. Angesichts von Kormaks eigenem zweifelhaften Charakter treten hier zwei unbarmherzige Gegener gegeneinander an, während der Leser für keine Seite Sympathie empfinden kann.

Die Reise nach San Francisco ist wiederum viel interessanter. Ohne es wirklich zu merken, muss Kormak mit einigen Problem umgehen. Weder sind seine Soldaten so loyla wie er es gewohnt ist, noch gelingt es ihm, sein ziviles Umfeld zu kontrollieren. Mit Brutalität und Rücksichtslosigkeit gelingt es Kormak einen gefährlichen Wüstenabschnitt seiner Reise hinter sich zu lassen. Dabei macht er sich jedoch in der jungen Enoya eine unscheinbare aber effektive Feindin. Kormak ist von der jungen Frau angezogen und hilft ihr zu überleben. Doch in dem Moment als sie für ihn zur Belastung wird, lässt er sie zum Sterben zurück. Mit viel Willensstärke und Glück überlebt die junge Frau und entlarvt Kormaks Plan den Gleiter in San Francisco zu stehlen. Die Geschichte entwickelt sich ab diesem Moment ausgesprochen spannend. Kormak belächelt Frauen weitgehend und wird von seiner eigenen Arroganz eingeholt. Das sorgt für eine gelungene Geschichte und ein spannendes Ende des Romans. Da Kormak für den Zyklus offensichtlich noch gebraucht wird, gelingt es Enoya un den Bewohnern San Franciscos letztlich nicht, den Schurken Kormak aufzuhalten. So nah ist aber schon lange niemand dabei gekommen, Kormak das Handwerk zu legen.

Während die Rückblenden schwach wirken, kann Kormaks Flucht vor allem aufgrund der starken Figuren um ihn herum überzeugen. Kormak, so wird in dieser Folge deutlich, hat aus seinen Fehlern nichts gelernt. Er wird wieder darüber stolpern, dass er unfähig ist, Menschen wie Menschen zu behandeln. Das wirdin der Gegenwartshälfte dieser Folge auf spannende und unterhaltsame Art überdeutlich.

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