Feuer und Wasser (von Sascha Vennemann / Maddrax Band 496)

Die Lavadrachen bedrohen weiterhin San Francisco. Durch ein Erdbeben wurde ein Lavafluss freigesetzt, indem die Drachen überleben können und von dem sie aus ihre Überfälle auf die Stadt planen. Die einzige Chance, die Drachen vorübergehend los zu werden, liegt daran, den Fluss zu verschließen. Dafür bräuchte es große Mengen Wasser. Takeo gelingt es die notwendigen Sprengstoffe zu entwickeln, um einen Wasserfluss in die Richtung umzuleiten. Doch das Zünden der Sprengsätze könnte angesichts der aggressiven Drachen zum Himmelfahrtskommando werden.

„Feuer und Wasser“ schließt nahtlos an den ersten Teil der Erzählung über die Lavadrachen an. Dabei bietet die Folge keinerlei Überraschungen. Die Drachen sind weiterhin aggressiv, greifen sogar noch einmal San Francisco an. Nur mit Mühe und Not und einigen Bomben kann man sich der aufgebrachten Tiere erwehren. Dabei wird leider völlig ausgelassen, dass die Drachen zumindest so etwas wie emotionale Intelligenz entwickelt haben. Zumindest kommunizieren sie untereinander, berichten über ihre Verletzungen und sind sogar zu Emotionen wie Rache in der Lage. Hieraus hätte man eine interessante Handlung machen können, in der man nicht nur mehr über die Drachen erfährt, sondern diese vielleicht dauerhaft in die Handlung einbinden könnten. Stattdessen konzentriert sich die Episode jedoch ausschließlich darauf, die Drachen mit den wildesten Waffen zu beschießen – was eine Wiederholung des ersten Teils darstellt.

Unklar ist zudem, warum ausgerechnet Quart’ol und Starpazz, die beiden letzten Nutzer von Takeos Gleiter mit dem Anbringen der Sprengstoffe mitbeauftragt werden. Die beiden sind dafür denkbar ungeeignet. Hier hätte irgendjemand anderes mitkommen können. So wirkt dieser Teil der Mission etwas inszeniert. Immerhin gibt sich die Handlung etwas Mühe, noch ein Bauernopfer zu erschaffen. Unter zwei Bewohnern San Franciscos, die an der Versiegelungsaktion teilnehmen, entwickelt sich bald eine kleine Romanze. Der Leser ahnt bereits früh, dass diese kein gutes Ende nehmen wird. Tatsächlich endet die Liebschaft, die nie die Zeit hat, sich zu entfalten, in einer heroischen Aufopferungsaktion und großem Leid. Obwohl das sehr vorhersehbar ist, ist dieses Ende in seiner überzeichneten Art immerhin kurzweilig.

Die äußerst dünne Handlung macht „Feuer und Wasser“ durch ein hohes Erzähltempo, gut getroffen Protagonisten und einer Reihe am Ende lieblos in die Luft gejagte mutierten Katzen zum Teil wieder wett. Dieser streckenweise unterhaltsame Mix kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Maddrax“ hier kurz vor dem Zyklusfinale, auf das die Leser seit beinahe 100 Bänden warten, einen Doppelband mit einer äußerst dünnen und uninspirierten Drachenhandlung vertrödelt.

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