Rücksturz zur Erde (von Ian Rolf Hill / Maddrax Band 490)

Die Pancinowa haben sich bereit erklärt, die Erde vor dem herabstürzenden Mond zu retten. Gleichzeitig können Matt und seine Gefährten die Friedenswahrer davon überzeugen, in Zukunft Klon- statt menschliche Gehirne für ihre Energieanlagen zu verwenden. Wendet sich nun alles zum Guten? Im Hintergrund laufen bereits die ersten Intrigen machthungriger Individuen, die alle Pläne zunichte machen könnten.

Es geht voran, im Maddrax-Universum. Die Geschichte entwickelt sich auf mehreren Ebenen überraschend schnell weiter. Innerhalb weniger Seiten arbeiten Pancinowa, Friedenswahrer und Menschen misstrauisch, aber eifrig daran, die Probleme aller drei Seiten zu lösen. Jeder ist dabei in irgendeiner Seite von allen anderen Parteien abhängig. Das ist interessant geschildert und sorgt aufgrund des hohen Erzähltempos für gute Unterhaltung.

Denn natürlich gibt es in jeder Fraktion Abweichler bzw. Skeptiker. In der Regel sind dies Individuen, die selbst die Rolle eines Anführers ersehnen und dabei nicht vor Gewalt zurückschrecken. Während die Pancinowa hierbei die unschuldigste Fraktion bilden, gibt es sowohl unter den Friedenswahrern als auch unter den Menschen einflussreiche Personen, die im Hintergrund bereits daran arbeiten, die Pläne zu hinterwandern. Diese Ansätze sind hier sehr gut angelegt, es ist leicht vorstellbar, wie diese Intrigen in den verbliebenden neun Bänden des Zyklus für Spannung und Unterhaltung sorgen.

Angesichts aller angelegten Intrigen und Entwicklungen fällt kaum auf, dass „Rücksturz zur Erde“ keinen richtigen Handlungskern hat. Der Spannungsbogen dreht sich um einen religiösen Fanatiker auf der Erde. Diese Gruppe hat einst bereits den Wurmlochzugang zerstört, nur einer von ihnen überlebte die daraus resultierende Explosion. Dieser Novize fühlt sich nun dazu getrieben, auch das wiedereröffnete Wurmloch zu zerstören. Angesichts dieses Handlungsaufbau erwartet man einen spannenden Höhepunkt. Doch anstatt einer großen Katastrophe erlebt der Leser lediglich eine tragische Art von unfreiwilligem Selbstmord. Angesichts des hohen Tempos des Romans ist dieses Ende überraschend schwach.

Alles in allem bringt „Rücksturz zur Erde“ wie der Vorgänger die Handlung der Serie ein gutes Stück voran, baut mit insgesamt vier Handlungssträngen viel Spannung auf und unterhält daher trotz eines etwas schwachen Finales sehr gut.

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