Showdown bei Alamo (von Wes Andrews / Frontiersmen Folge 6)

Die Lage der Konföderation ist aussichtslos. Sie muss ihr Regierungszentrum Alamo halten. Doch die Truppen der Union sind nicht nur doppelt so stark, sondern auch entscheidend besser ausgerüstet und trainiert. Der verzweifelte Versuch, die Peko zu einer Allianz zu überreden, ist gescheitert. Nun sieht John Donovan nur noch eine Möglichkeit, die totale Niederlage abzuwehren: Er versucht die traditionell freiheitsliebenden Frontiersmen, denen er einst selbst angehörte, zu überreden, sich dem Militär der Konföderation anzuschließen.

Statt sich auf die große, aber doch recht vorhersehbare Schlacht um Alamo zu konzentrieren, wählt Andrews den geschickten Weg, sich im Finale des „Civil War“-Zyklus noch einmal auf die titelgebenden Frontiersmen zu konzentrieren. Auf beeindruckend engem Raum werden hier viele skurrile Charaktere eingeführt und auf verschiedenen Arten mit John in Verbindung gebracht. Die Dynamik zwischen den vielen Einzelkämpfern funktioniert sehr gut und trägt die Folge bis zum Schluss. Innerhalb der angeheuerten Söldner scheint es nämlich einen Verräter zu geben. Die Suche nach diesem ist enorm spannend und beinahe unterhaltsamer als die große Schlacht am Ende der Folge. Durch die eigensinnigen aber sympathischen neuen Protagonisten erhält Andrews zudem ausreichend „Opfermasse“, um die dramatischen Verluste der Konföderation in der abschließenden Schlacht zu illustrieren.

Der Makroablauf der Entscheidungsschlacht ist relativ vorhersehbar. Es war bereits am Ende der vorherigen Episode deutlich, dass die Konföderation nur durch einen externen Eingriff gewinnen kann – der hier natürlich in letzter Sekunde erfolgt. Auf dem Weg dorthin kommt es jedoch zu einer Reihe dramatischer Verluste. Andrews schreckt dabei nicht davor zurück, auch Mitglieder aus Johns Crew ums Leben kommen zu lassen. Das erhöht den Spannungsbogen beträchtlich. Allerdings gelingen die Trauerszenen nicht so gut wie die Inszenierung der Frontiersmen-Allianz.

Nicht so gut funktioniert einmal mehr die Liebesgeschichte dieser Episode. Der ganze Handlungsbogen wirkt anders als der Rest der Handlung zu gewollt konstruiert als dass er glaubwürdig erscheinen könnte. Deutlich besser ist hier der Handlungsbogen um die Cutter-Geschwister. Die beiden haben den Auftrag erhalten, John zu ermorden. Seit fünf Episoden erfährt man immer wieder von ihrer kleinteiligen Suche nach John. Nun finden sie ihn endlich am Ende dieser Folge – und verenden in einer knappen Auseinandersetzung mit Johns Colt. Diese (angenehm) überraschend schnelle Auflösung verleitet zum Schmunzeln.

„Showdown bei Alamo“ ist ein unterhaltsames Finale für die „Civil War“-Unterreihe und damit der (vorläufige) Abschluss der Frontiersmen-Serie. Es bringt alle Handlungsstränge zu einem zufriedenstellenden Ende und baut dabei genau so viel Spannung auf wie fünf überzeugenden Vorgänger. Nach sechs spannenden, unterhaltsamen und inhaltlich überzeugenden Folgen, hofft man daher nach „Showdown bei Alamo“, dass die Frontiersmen um John bald wieder das All unsicher machen.

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