Die Rache der Peko (von Wes Andrews / Frontiersmen Folge 5)

Die Union plant einen vernichtenden Angriff auf die Kernwelt der Konföderation. John Donovan erhält den Befehl, umgehend zur Kernwelt zu fliegen, um dort bei der Verteidigung behilflich zu sein. Doch der freidenkende Captain und seine Crew tun sich schwer damit, als Kanonenfutter für eine gute Sache zu dienen. Gemeinsam entwerfen sie einen verzweifelten Plan, der die Chancen der Konföderation radikal verändern könnte. Die Menschheit konnte das Weltall nur dank der technischen Unterstützung der Peko besiedeln. Als Dank verdrängte man die Peko in streng eingegrenzte Reservate. Mithilfe Sekoyas, der Peko an Bord Donovans Schiff, macht die Konföderation den Peko ein Angebot: Sie dürfen ihre Reservate wieder verlassen, frei im Raum der Konföderation leben, wenn sie im Umkehrschluss der Konföderation bei der Verteidigung gegen die Union unterstützen. Doch der Hass der Peko gegenüber allen Menschen sitzt tief und so finden sich Donovan und seine Besatzung bald in einer brenzligen Situation wieder.

„Die Rache der Peko“ ergründet auf sehr gelungene Art die Herkunft Sekoyas. Der Leser lernt viel über die verschiedenen Stämme der Peko, ihre Traditionen und ihre Lebensweise. Dabei gelingt es Andrews sehr gut, den logischen Fehler in Donovans Plan zu thematisieren. Natürlich wurden die Peko, wie auch die Bewohner der Randwelten, jahrzehntelang von der Union ausgebeutet. Doch warum sollten die Peko zwischen guten und schlechten Menschen unterscheiden? Und warum sollten sie angesichts ihrer militärischen Schwäche auf ein Angebot eingehen, dass sie am Ende mit der Verliererseite des menschlichen Bürgerkrieges verbindet? Dieses Angebot macht für die Peko kaum Sinn und daher ist es gut, dass es in dieser Folge nicht zustande kommt.

Wie es dazu kommt, ist zudem sehr spannend erzählt. Donovan und seine Mitstreiter müssen sich tödlichen Prüfungen unterziehen, in Zweikämpfen bestehen und außerdem noch die ein oder andere Raumschlacht gewinnen. Dieser Mix aus verschiedenen brenzligen Situationen, in denen die Frontiersmen zunächst einmal mit Sekoyas Hilfe die unterschiedlichen Fraktionen der Peko verstehen müssen, machen den fünften Teil der „Civil War“-Reihe zu einem durchgehend unterhaltsamen Werk.

Genau so logisch wie die letztliche Absage der Peko sind die einsetzenden Selbstreflexionen der Crew. Mittlerweile hat de Bürgerkrieg für fast jedes Crewmitglied ein einschneidendes Erlebnis mit sich gebracht. Das dies offen thematisiert wird, ist sehr angenehm. Denn natürlich basiert die Konstruktion der Serie darauf, dass in jeder Folge ein anderes Mitglied aus Donovans Besatzung im Mittelpunkt steht. Dies transparent durch die Protagonisten diskutieren zu lassen, ist eine sympathische Art mit dieser Design-Entscheidung umzugehen. Allerdings weist „Die Rache der Peko“ diesmal zwei kleine Schwächen auf. Zunächst einmal erscheint es wenig plausibel, dass Kelly die Tatsache, dass sie im vorherigen Teil ihre Mutter erschießen musste, so einfach verdaut hat. Auf der anderen Seite ist es mittlerweile etwas anstrengend, von Donovans ständige Zerrissenheit zwischen seinen Gefühlen zu Kelly und zu Sekoya zu lesen. Dieses Thema ist langsam ausgereizt und sollte zu einem Abschluss geführt werden.

Alles in allem ist „Die Rache der Peko“ jedoch eine Folge, die die Serie noch spannender und noch vielschichtiger macht als seine bereits gelungenen Vorgänger. „Frontiersmen“ bietet weiterhin exzellente Unterhaltung und der einzige Wehmut ist, dass die kommende Episode die (vorerst) letzte sein wird.

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