Phantomjagd (von Conrad Shepherd / Bad Earth Band 2)

Im Sonnensystem hat sich ein Wurmloch geöffnet, die Erde steht kurz vor einer Invasion durch Aliens. John Cloud und drei genetisch modifizierten Menschen ist es gelungen, das Wurmloch zu durchqueren. Dort erleben sie eine riesige Schlacht zwischen vermeintlich menschlichen Schiffen und unbekannten Aliens. Die einstige Besatzung der RUBIKON fragt sich, wie dies sein kann: Sind sie durch die Zeit gereist? Oder gibt sich hier ein Volk als Menschen aus? Bevor John und seine Begleiter diesen Fragen nachgehen können, sehen sich jedoch einem dringenderen Problem ausgesetzt: Ihre Sauerstoffvorräte gehen zur Neige.

„Bad Earth“ entfaltet bereits in der zweiten Episode eine wahnsinnige Welt. Die Erde steht kurz vor der Invasion. Die Hauptcharaktere geraten durch ein Wurmloch scheinbar in eine anderen Zeit. Hier ist die Menschheit das enfant terrible des Universums: In schier endlosem Expansionsdrang hat man die verschiedensten Völker gegen sich aufgebracht. Während man also um das Schicksal der uns bekannten Erde bangt, ist die Menschheit in der Zukunft weit vom Tugendpfad abgekommen. In Verbindung mit sehr knappen Szenen auf der Erde, in denen die Geheimdienste eine noch größere Rolle spielen als im ersten Teil, bietet „Phantomjagd“ genau die richtige Mischung aus Antworten und Andeutungen auf kommende Handlungsentwicklungen.

Während der Leser also Puzzlestücke der galaktischen Lage hinter dem Wurmloch erhält, dreht sich das eigentliche Abenteuer in „Phantomjagd“ um den Überlebenskampf Johns und seiner Begleiter. Sie müssen sich zunächst auf dem (noch) fremden Schiff zurecht finden. Dabei müssen sie einen Bogen um die riesige Schlacht vor ihnen machen. Und während ihnen langsam Sauerstoff und Energie aufgehen, plagt sie zudem ein Geist an Bord des Schiffes. All diese Elemente (Schlacht, Überleben, Geist) sorgen für ein temporeiches und unterhaltsames Abenteuer. Es tut der Folge dabei sehr gut, dass sie nicht mehr permanent zwischen der John-Handlung und den politischen Ereignissen auf der Erde hin- und herspringt. Die Konzentration auf einen Handlungsstrang erlaubt es Shepherd, die Figuren deutlich intensiver zu entwickeln als es in der vorherigen Episode der Fall war.

„Phantomjagd“ ist atmosphärisch stark und wartet mit einer dichten Handlung auf. Obwohl der Roman eine Vielzahl neuer Fragen aufwirft, gibt er dem Leser doch das Gefühl, ausreichend Antworten erhalten zu haben. In Verbindung mit Johns Überlebenskampf ist das nicht nur spannend, sondern erzeugt Vorfreude auf die Folgeepisode.

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