Der große Verrat (von Jana Paradigi / Maddrax Band 467)

Der Mars steht vor einer großen ökologischen Herausforderung. In der Hoffnung, den landwirtschaftlichen Ausstoß des Planeten zu erhöhen, aktivierte Präsidentin Nomi eine alte Maschine der Hydriten. Doch die hat die Fruchtbarkeit des Bodens nicht erhöht, sondern stattdessen alle Tiere des Planeten aggressiv gemacht. Außerdem verändern sich die Menschen, die während der Maschinenaktivierung draußen waren. Nun lehnen sich die Waldmenschen gegen Nomi auf, da sie sich ihrer Lebensgrundlage beraubt sehen. Die veränderten Menschen drängen darauf, als drittes Volk des Mars anerkannt zu werden. Und im Hintergrund plant Armand Gonzales einen Putsch gegen Nomi.

Bisher steuert die Menschheit in diesem „Maddrax“-Unterzyklus auf eine Zukunft in der Sklaverei als Zuchttiere der Friedenswahrer zu. Eine ähnliche Untergangsstimmung herrscht schon länger auf dem Mars. Hier gibt der Planet nicht mehr ausreichend Rohstoffe für eine wachsende Bevölkerung her. Die Leser der Serie haben Präsidentin Nomi nun schon bei vielen verzweifelten Versuchen beobachten dürfen, die Krise zu lösen und gleichzeitig die verschiedenenen politischen Fraktionen auf dem Mars zufrieden zu stellen. In der Regel hat das mehr schlecht als recht funktioniert und die drohende Katastrophe war lange abzusehen. Daher ist die Hauptstory des Romans, in der Gonzales lange vorbereiteter Plan, die Macht zu ergreifen, endlich Realität wird, sehr vorhersehbar.

Natürlich gibt es neben der politischen Handlung eine Reihe actiongleadener Szenen. Nachtstimme muss sich unter den Waldmenschen mit einer sehr feindlich gesinnten Umwelt arrangieren. Die Hydriten-Expedition zu einer weiteren alten Ruine der Hydriten steht vor ähnlichen Herausforderungen. Und die mutierten Menschen müssen sich ihren Platz in der Mars-Gesellschaft (aus ihrer Sicht) gewaltsam erkämpfen. Das sorgt für einen gut zu lesenden Roman. Wirkliche Überraschungen finden sich jedoch nicht in der Erzählung. Stattdessen bleiben die meisten Szenen vorhersehbar.

Letztlich leidet diese Folge an demselben Problem wie der gesamte Unterzyklus. Der Leser weiß längst, wer der Menschheit bzw. dem Mars Böses möchte. Die Protagonisten wissen dies jedoch nicht. Und so schaut man in jeder Episode den Helden der Serie dabei zu, wie sie in eine Falle nach der anderen tappen. Das ist manchmal sehr unterhaltsam und spannend, in dieser Folge ist es zwar durch viele Handlungsstränge kurzweilig, aber immer vorhersehbar.

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