…aller Zeiten (von Andreas Suchanek / Heliosphere 2265 Band 43)

Die Lage ist aussichtslos: Alle Offiziere der Hyperion befinden sich in Lebensgefahr, der Geist der Ash’Gul’Kon hat die Kontrolle über das Schiff. Zu allem Überfluss hat er die Technik aller alliierten Völker ausgeschaltet und eine riesige Ash’Gul’Kon-Flotte in das Acrux-System entsandt. Sie von den Kybernetikern entwickelte Superintelligenz benötigt jedoch noch einige Stunden bis zur Fertigstellung – die letzte Hoffnung aller freien Völker in der Galaxis könnte zerstört werden, bevor sie überhaupt zu Bewusstsein kommt.

Die vorherige Folge der Serie war mehr oder weniger ein einziger Cliffhanger: Alle Charaktere der Serie gerieten auf irgendeine Art in Lebensgefahr. Das wird hier schnell aufgelöst. Gefühlt wird auf jeder Seite ein Protagonist gerettet. Das verleiht der Folge Tempo, wirkt aber nach einer Weile etwas gestellt – etwas mehr Opfer wären nach dem arg konstruierten Vorgänger realistischer gewesen.

Letztlich ist es ein relativ simpler technischer Einfall, der die Fertigstellung der kybernetischen Superintelligenz begünstigt. Das ist eine schöne Idee, schließlich driftete Heliosphere zuletzt in immer abstraktere Gebilde ab. Dass es dieser Superintelligenz im Anschluss jedoch gelingt, quasi im Alleingang die komplette Flotte der Ash’Gul’Kon zu vernichten, überzeugt nicht ganz. Aus diesem Handlungsstrang hätte man etwas mehr machen können.

Zum Schluss stirbt in dieser Episode doch noch ein Hauptcharakter. Das ist von Suchanek überzeugend inszeniert: Der Abschluss ist würdig, die Trauer der Hinterbliebenen vergeht sich mal nicht in pathetischen Dialogen, sondern in ruhiger und glaubwürdiger Verarbeitung des Schreckens.

Insgesamt ist „…aller Zeiten“ eine gelungenere Geschichte als der Vorgänger: Die Cliffhanger werden zwar zu schnell aufgelöst, doch dafür erhält die Hyperion Besatzung endlich mal wieder die Chance, aktiv in den Handlungsverlauf einzugreifen anstatt lediglich ein Spielball kosmischer Mächte zu sein.

 

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