Vor dem Ende… (von Andreas Suchanek / Heliosphere 2265 Band 42)

Die Hyperion unter Commodore Jayden Cross steuert das Acrux-System an. Hier hat Cassandra, die Anführerin der Kybernetiker eine mächtige Maschine gebaut. Sie soll nun mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet werden, um den Kampf gegen den Geist und die Ash’Gul’Kon anzuführen. Doch der Geist hat von dem Vorhaben erfahren und hat bereits einen grausamen Plan in der Hinterhand, um ihn zu durchkreuzen.

Der Plan des Geists der Ash’Gul’Kon zielt auf die Grundlage aller raumfahrenden Gesellschaften: Er schaltet mithilfe von Computerviren jeglichen Zugang zu Elektronik aus. Dadurch bricht bei allen Mitgliedern der Allianz aber auch im Imperium heilloses Chaos aus. Wieder einmal ist in dem Plan dieses mächtigen Wesens alles vorgeplant: Er stiftet nicht nur Chaos, sondern hat auch noch einen Spion an Bord der Hyperion in der Hinterhand, mit dessen Hilfe er die Fertigstellung von Cassandras Superintelligenz aufhalten kann.

Der Roman ist daher recht schematisch aufgebaut. In einem ersten Teil erfährt der Leser über das Chaos, das die Stromausfälle auslösen sowie den langsamen (und langatmigen) Datentransfer, um Cassandras Superintelligenz zu erschaffen. Kurz vor dem zweiten Teil wird der Maulwurf des Geistes an Bord der Hyperion enthüllt. Der Rest der Handlung ist dann eine repetitive Aneinanderreihung von Mordversuchen des Spions. Dadurch geraten zum Ende der Folge alle Protagonisten der Serie in Lebensgefahr.

In Suchaneks konstruierten 12er Zyklen bringt der sechste Band immer alle Charaktere in Lebensgefahr. Das ist mittlerweile so vorhersehbar wie unspektakulär. Immerhin wiederholt diese traditionelle Wiederholung des (von Suchanek verehrten) Schemas nicht dieselben Holzhammermethoden aus vorherigen Zyklen, sondern bastelt sich eine neue Holzhammermethode zusammen.

Dabei gibt es zahlreiche Tiefpunkte: Vor allem Jayden und Kirbies Unterhaltung darüber, ob sie ihre Charakterabbilder der Superintelligenz zur Verfügung stellen ist an Schlichtheit kaum zu überbieten. Immerhin können vereinzelte Szenen, zum Beispiel eine Diskussion der Eriin-Allianz oder die ersten Mordversuche des Maulwurfes, durchaus überzeugen. Dann allerdings verliert sich der Roman wieder in endlosen „Stromausfällen“ und „Gefahrenszenarios“. Das kann nicht wirklich überzeugen.

Nun ist also mal wieder alles offen, ohne dass es den Charakteren der Serie gelungen wäre, in irgendeiner Form Handlungsfähigkeit zu zeigen oder zu gewinnen. „Vor dem Ende…“ ist nichts weiter als ein Cliffhanger auf Heftromanlänge: mäßig spannend, arg konstruiert und mit wenigen starken Momenten. Immerhin: Dies erzwingt eine Auflösung in der nächsten Episode.

 

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