Retter des Mars (von Christian Schwarz & Jara Paradigi / Maddrax Band 446)

Nachtstimme macht sich mit Quar’tol und Starnpazz auf die Reise zum Mars. Dort soll Quar’tol mit seiner hydritischen DNA ein altes Landwirtschaftsprojekt reaktivieren. Im Austausch erhofft sich die Gruppe die Erlaubnis des Mars, so viele Menschen wie möglich auf den Mars zu evakuieren. Das ist dringend nötig, denn der Mond kommt der Erde immer näher. Doch auf dem Mars gibt es einflussreiche Kräfte, denen das Landwirtschaftsprojekt ganz und gar nicht passt. Sie fürchten, dass dadurch die Macht der jungen Präsidentin Nomi zu sehr gestärkt würde. Sie haben einen teuflischen Plan ersonnen, um die Ankunft Quar’tols auf dem Mars zu verhindern.

„Retter des Mars“ ist ein sehr gelungener Krimi im Weltraum: Wirtschaftsbosse planen ein Mordkomplott, um ihre Profite zu sichern und setzen damit die Zukunft des Planeten aufs Spiel. In Verbindung mit der verworrenen Situation auf dem Mars ist sorgt das für ein sehr gelungenes Setting.

Wie in der vorherigen Folge gelingt es den Autoren hier sehr gut, auf wenigen Seiten sympathische Charaktere aufzubauen.  Vor allem die Dynamik zwischen den Besatzungsmitgliedern des Raumschiffes gelingt sehr gut. Das ist notwendig um die Handlung interessant zu machen, denn es befindet sich ein Maulwurf der Verschwörer an Bord, um Quar’tols Ankunft auf dem Mars zu verhindern. Erst durch die gelungenen Charaktere wird dieser Hauptteil der Handlung interessant und spannend.

Auf dem Mars wandet die junge Präsidentin Nomi währenddessen durch ein politisches Minenfeld. Dabei verhält sich sich irritierend naiv. Auf der einen Seite ist sie durchaus in der Lage unmoralische, realpolitische Entscheidungen zu treffen, auf der anderen Seite glaubt sie jedoch beständig an das Gute in ihren politischen Gegnern. Gleichzeitig ist ihr Verhalten Nachtstimme gegenüber äußerst merkwürdig (wobei dieser zu ihrer ablehnenden Haltung durchaus beiträgt). Sie macht ihn zum Beispiel dafür verantwortlich, dass sie als Austausch für Quar’tols Kooperation Menschen der Erde Asyl gewähren soll. Obwohl dieser Teil der Handlung konstruiert und aufgesetzt wirkt, kommt es am Ende des Heftromans zu einigen gelungenen Wendungen. Für den Leser ist anschließend nicht mehr ganz ersichtlich, ob die Gegner der Präsidentin tatsächlich alle weiterhin ihr Ende planen. Es bleibt offen, ob es sich bei einem Versöhnungsmoment um einen teuflisch-genialen Angriffsplan oder eine authentische Wendung handelt.

Insgesamt ist „Retter des Mars“ daher vor allem aufgrund der überzeugenden Kriminalhandlung und einiger sympathischer Charaktere ein spannender und unterhaltsamer Roman während die Handlung auf dem Mars zwar Komplexität aber wenig Authentizität beiträgt. Das offene Ende lässt nicht nur die Zukunft des Mars offen, sondern wirft auch einen interessanten Köder für die Haupthandlung im System der Friedenswahrer aus.

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