Die letzten Tage der Solaren Welten (von Alfred Bekker)

letzten-tage-der-solaren-weltenDie Msssarrr sind im Sonnensystem eingefallen und halten Kurs auf die Erde. Zwischen ihnen stehen nur noch einige leichte Kreuzer, darunter befindet sich die Sternenfaust unter Captain Leslies Kommando. Außerdem muss der erst jüngst beförderte Waffenoffizier Mutawesi in einem Shuttle im Orbit des Merkur um sein Überleben kämpfen. Im Hintergrund bereitet Admiral Rudenko mit einigen anderen Offizieren einen Staatsstreich vor, der die Macht des Militärs stärken und Horrorszenarien wie die Msssarrr-Invasion verhindern soll. Doch inmitten des wohl wichtigsten Abwehrkampfs der Menschheit ist dies vor allem ein weiterer Stolperstein.

Die Verschwörungshandlung – erzählt in Rudenkos Rückblenden – ist spannend und sehr gut. Außerdem erhält der Leser durch die Rückblenden in Rudenkos Jugend, die den Charakter deutlich verständlicher machen. Genau so spannend ist Mutawesis Überlebenskampf. Mit einigen jungen Star Corps Offizieren befindet er sich in einer äußerst kleinen Raumfähre und versucht, der Erkennung durch die Gehirn fressenden Msssarrr zu entgehen.

Obwohl diese beiden Handlungen überzeugen können, ist die Haupthandlung ein langatmiger und langweiliger Totalausfall. Hier versuchen die Sternenfaust und einige andere Leichte Kreuzer ihr bestes, um gegen den Angriff der Msssarrr zu bestehen. Das einzig überzeugende an dieser Handlung sind Leslies Versuche, seine Autorität als kommandierender Offizier gegenüber seinen gleichrangigen Freunden auf anderen Schiffen durchzusetzen. Abgesehen davon herrscht hier aber in erster Linie nüchterne, Daten aufzählende Langweile.

Das ist vor allem enttäuschend, da die Handlung ein spannendes Ende findet: Die Starr greifen auf der Seite der Menschen ein, Leslie verhindert den Staatsstreich und Mutawesi wird von den Msssarrr gefangen genommen. Dafür nutzt Becker aber gerade einmal 10 der 256 Seiten. Hieraus hätte man viel mehr machen können. Außerdem hat er den Großteil des Vorgängers dafür genutzt, den etwas obskuren (und grausamen) Msssarrr eine überzeugende und tragische Hintergrundgeschichte anzudichten. Die wird in dieser Fortsetzung aber nicht ein einziges Mal erwähnt.

„Die letzten Tage der Solaren Welten“ sind damit ein Feuerwerk der vertanen Möglichkeiten. Der Roman bietet viele gute Ideen, die aber in den wenigsten Fällen genutzt und umgesetzt werden. Stattdessen ist er langatmig und erzählt die interessanten Aspekte der Handlung lediglich in Nebensätzen.

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