Angriff der Polatai (von Jana Paradigi / Maddrax Band 437)

mx437Matt und Aruula hofften von Bart’ol zu dem legendären Beiboot der Hydree zu gelangen, dem letzten Überbleibsel des Raumschiffes, mit dem diese einst Aquus erreichten. Es ist die letzte Chance für die beiden und ihre Gefährten, Aquus zu verlassen. Doch anstatt des Beibootes fanden sie sich am Ende des letzten Teils zwischen den Fronten des cholerischen Hydree-Generals Mav’bud und den Polatai, die die Hydree von Aquus vertreiben wollen. Bei den Auseinandersetzungen wurden Matt und Aruula getrennt. Nun ist Matt mit Mav’bud ein Zweckbündnis eingegangen, um die Polatai aufzuhalten, während Aruula mit Bart’ol nach dem Beiboot sucht.

„Angriff der Polatai“ geht bereits auf den ersten Seiten das größte Problem des Vorgängers an. Obwohl dessen Geschichte durchaus überzeugen konnte, endete der Band mit einem unerklärlichen Mordanschlag auf den Ratsvorsitzenden der Hydree. Der Nachfolger erklärt diesen Vorfall umgehend: Der gerade erst abgesetzte Mav’bud verwendete seinen Einfluss, um seine grausamen Experimente mit Polatai-Genen auszuprobieren und ließ zwei Attentäter auf seinen eigenen Chef los. Xaana findet dieses Geheimnis heraus und ist genau so schockiert wie der Leser. Gleichzeitig legt diese Enthüllung die Basis für eine filigrane Beziehung zwischen Xaana und Mav’buds Stellvertreter. Xaana erhält damit erstmals seit ihrer Rettung eine prominente (und äußerst überzeugende) Rolle in einer Episode.

Überraschenderweise ist Mav’bud jedoch kein völlig wahnsinniger Anführer. Dafür hatte es in den vorherigen Folgen durchaus Hinweise gegeben. Er ist durchaus in der Lage angesichts des drohenden (tatsächlichen und titelgebenden) Angriffs der Polatai ein Zweckbündnis mit Matt einzugehen. Der anschließende Kampf ist dicht und emotional erzählt. Matt tritt dabei sehr hart auf, verweist Xaana regelmäßig in ihre Schranken. Das liegt in erster Linie daran, dass er sich in seiner (Xaana nicht bekannten) Vaterrolle noch nicht ganz eingefunden hat. Matts harte Seite ist zunächst etwas überraschend, aber durchaus stimmig. Außerdem führt sie zu einem hektischen und spannenden Höhepunkt des Kampfes.

Bart’ol entdeckt derweil, dass sein Vorfahr tatsächlich Leben geschaffen hat und im Beiboot ungewöhnliche Dinge geschehen. Er wird vor die Wahl gestellt, mit dem Beiboot entweder seinen Freunden (Matt und Aruula) die Flucht zu ermöglichen oder aber zum geradezu uneingeschränkten Herrscher über Aquus aufzusteigen. Die Darstellungen der evolutionären Macht des Lebewesen innerhalb des Beibootes ist sehr überzeugend dargestellt und sorgt für eine faszinierende Lektüre. Leider ist die Auseinandersetzung zwischen Bart’ols Wahlmöglichkeiten weniger gelungen. Sie wirkt etwas simpel und die dazugehörige Unterhaltung etwas kitschig. Die ganze Situation wird nur durch eine (fatale) Wahnsinnstat Mav’buds aufgelöst, die Matt und Aruula letztlich die Flucht ermöglichen.

Wie im Vorgänger gibt es also auch in „Angriff der Polatai“ wieder Kleinigkeiten (z.B. die unwahrscheinlich rasche Auflösung des Gewissenskonfliktes, in dem sich Bart’ol befindet), die angesichts der ansonsten äußerst überzeugenden Handlung überraschend deutlich auffallen. Der zweite Band des Zweiteilers um Matt und Aruulas Flucht von Aquus setzt damit sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Vorgängers fort. Alles in allem ist „Angriff der Polatai“ aber ein würdiger, spannender und sehr unterhaltsamer Abschluss des zweiten Besuches auf dem bisher atmosphärisch überzeugendsten Planeten des Zyklus, Aquus.

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