Flucht von Exxus (von Ian Rolf Hill / Maddrax Band 429)
|Der Smythe-Roboter hat zugeschlagen: Er hat den in ein Raumschiff verwandelten Stadtteil Exxus übernommen und steuert das riesige Schiffe direkt auf den Ringplaneten der Friedenswahrer zu. Die Renegaten, die das Raumschiff unter großen Opfern geschaffen haben, sind verzweifelt. Und auch Matt und Aruula, die Smythe nur zu gerne Tod sehen würde, befinden sich auf einmal wieder in Lebensgefahr.
„Flucht von Exxus“ ist der Abschluss eines Dreiteilers. Während der erste Teil durchaus überzeugen konnte, war der zweite Teil, nun ja, ein typischer zweiter Teil, der die Zeit bis zum großen Finale füllte. Dieses Finale ist tatsächlich deutlich dichter erzählt als der Vorgänger. Smythe reist die Kontrolle an sich, Aruula wird von wahnsinnigen Robotern entführt und irgendwie gelingt es Matt am Ende doch wieder die Oberhand zu gewinnen. Das ist meistens spannend und außerdem angenehm schnell und kurzweilig erzählt.
Allerdings leidet der Heftroman an zwei Punkten. Zunächst ist Smythe einmal mehr zu simpel dargestellt. Das ist schade, denn im vorherigen Teil war seine Rolle noch die des Genies, das alle austrickst. Auch in diesem Fall bemüht er sich darum, wird jedoch von Matt und den Renegaten ausgetrickst. Es ist schlicht unverständlich, dass Smythe sich immer wieder dazu verleiten lässt, einen langsamen Tod für Matt zu planen anstatt diesen einfach umzubringen.
Zweitens hinterlassen Matt und Aruula einmal mehr in großes Chaos. Ließen sie zunächst nach einem Minizyklus das Chaos der Saven auf die Bewohner der Millionenstadt Toxx, so hinterlassen sie nun ein führerloses Raumschiff mit Kurs auf die Hauptwelt der Friedenswahrer. Das ist natürlich nicht allein ihre Schuld und dieses Mal zeigt Matt wenigstens ein kleines schlechtes Gewissen. Für den Leser heißt dies jedoch wieder einmal, dass ein faszinierendes und vielversprechendes Handlungselement in ein Ödland verwandelt wird. Langsam stellt sich die Hoffnung ein, dass all diese durchaus vielversprechenden Handlungsstränge am Ende des Zyklus noch elementar für die Handlung werden und somit zumindest wieder aufgegriffen werden.
Überzeugender ist neben dem sehr soliden Handlungsaufbau die Rolle des egoistischen Friedenswahrer Kalmazz. Er versucht seinen Job und seine Position innerhalb der Gesellschaft der Friedenswahrer zu retten und leitet damit unfreiwillig den Absturz des Raumschiffes über der Hauptwelt der Friedenswahrer ein. Zwar wird aus diesem dramatischen Potential nicht viel gemacht, dennoch hinterlässt dieser Handlungsstrang einen bleibenden Einblick.
„Flucht von Exxus“ ist ein ordentlicher Abschluss des Dreiteilers um Matt und Aruulas fantastische Raumschiffreise von Binaar nach Botan. Während das Heft mit einem gelungenen Spannungsaufbau überzeugt, gelingt dies einzelnen Handlungselementen nicht.