Getrennte Wege (Heliosphere Band 8)
|Der Titel des achten Bandes ist passend: Die Brückenbesatzung der Hyperion spaltet sich in zwei Gruppen, die an unterschiedlichen Orten gegen den tyrannischen Präsidenten Sjöberg arbeiten. Zusammen mit den psychologischen Problemen der Überlebenden auf der Hyperion sorgen die drei Handlungsebenen für viel Dynamik in dem Roman.
Gleichzeitig können nicht alle Handlungsebenen ganz zu überzeugen. Zunächst schöpft Captain Cross seinen Glücksvorrat wirklich bis an seine Glaubwürdigkeitsgrenzen aus. Mehrfach steckt er in ausweglosen Situationen, aus denen er in letzter Sekunde gerettet werden kann. Der Handlungsstrang endet damit, dass Sjöberg die Forschungsanlagen, in denen sich Cross aufhält, aus dem All vernichten lässt. Dieser absolut unverhältnismäßige Schlag ist gänzlich unverständlich. Durch den dadurch entstehenden Ansehensverlust verliert er viel mehr als er gewinnen kann. Denn selbst wenn die Rebellen über die sogenannten „Killchips“ informiert sind, aber kein Gegenmittel besitzen, ist das ein Propagandamittel, das ihm das Genick brechen kann – außer er vernichtet seine komplette Armee mithilfe der Chips.
Die andere Nebenhandlung wartet mit ähnlichen Zufällen auf. Lieutenant Commander Akoskin und Lieutenant Kensington infiltrieren die Raumstation Nova und stoßen dabei rein zufällig auf ein weiteres Rebellennetzwerk unter dem zweiten überlebenden Admiral. Und wieder einmal fügt sich ein Puzzleteil zum nächsten. Zugegeben, durch die Verhaftung Akoskins wird hier überzeugend Spannung aufgebaut. Die Enthüllungen wirken jedoch gerade bei einer großen Raumstation konstruiert.
Und so ist „Getrennte Wege“ tatsächlich, wie im Nachwort erwähnt, ein ruhiger Übergang nach dem hektischen Vorgänger. Vorangetrieben wird die Handlung dann wohl erst im nächsten Band.