Zeit des Widerstands (Deep Space Nine Folge 125)

Inhalt: Der Krieg der Föderation und der Klingonen gegen das Dominion läuft nicht gut. Immer wieder treffen Berichte von Niederlagen ein. Dennoch werden Sisko und seine Offiziere von der Defiant abbeordert. Sie erhalten eine neue Mission: Sie sollen mithilfe eines erbeuteten Jem’hadar Schiffes eine White-Fabrik des Dominion ausschalten.
Derweil müssen sich Odo und Kira auf Deep Space Nine mit der Besatzung durch die Cardassianer und das Dominion arrangieren. Das läuft erstaunlicherweise überraschend gut, vor allem, nachdem sich Odo aktiv in die Geschicke der Station einmischt.

Kritik: Der Auftakt der sechsten Staffel greift die düstere Stimmung aus dem Finale der letzten Staffel auf, fügt ihr aber auch noch lichtere Elemente hinzu.

Düster ist auf jeden Fall der Verlauf des Krieges. Gleich zu Beginn der Episode erfährt man, dass quasi eine komplette Flotte gerade ausgelöscht wurde. An allen Fronten muss sich die Föderation zurückziehen. Dabei ist es allerdings merkwürdig, dass man nicht von irgendwelchen Planeten hört, die unter Beschuss stehen.

Siskos Mission gibt einem dann zum ersten Mal Einblicke in ein Jem’hadar-Schiff. In den letzten Folgen hat man sich gefragt, warum Gul Dukat die ganze Zeit so eine merkwürdige Brille trägt. Nun ist klar, dass es sich hierbei um den Sichtbildschirm der Jem’hadar-Schiffe handelt.

Leider reicht es wieder aus, ein feindliches Schiff zu haben, um über die Grenze zu kommen und nicht entdeckt zu werden. Das impliziert wieder einmal, dass alle außer der Föderation ihre Schiffe nicht beschriften. Dabei könnte jedes Föderationsschiff die U.S.S. Enterprise-D von ihrem Schwesterschiff der U.S.S. Galaxy unterscheiden, denn beide haben unterschiedliche Seriennummern. Bei dem Dominion scheint das anders zu sein und so kommen Sisko und seine Offiziere ohne Probleme zu der White-Anlage.

Immerhin wird das Schiff von einem Sternenflottenschiff beschossen. Das macht deutlich, dass die Mission nicht groß kommuniziert und angekündigt wurde. Das wäre auch endgültig unglaubwürdig, schließlich wird das Dominion sicherlich Spione und Abhörvorrichtungen haben.

Dass die Mission in irgendeiner Weise schiffgehen musste, war klar. Das ausgerechnet der Erfolg der Besatzung in gewisser Weise eine Niederlage beschert, indem die Explosion der Anlage nämlich auch das Jem’hadar-Schiff beschädigt, ist ein gelungener Einfall. Außerdem sorgt das beschädigte Jem’hadar-Schiff so für einen gelungen Cliffhangar.

Noch gelungener ist jedoch die Handlung auf Deep Space Nine. Das Dominion respektiert tatsächlich den Nichtangriffspakt mit Bajor. Bajor darf sich weitestgehend selbstverwalten, nur auf Deep Space Nine haben nun die Cardassianer den Oberbefehl.

Kira gelingt es, dies zu ändern, indem sie Odo dazu bringt, Weyhoun um bajoranische Sicherheitleute zu bitten. Der Vorta Weyhoun hält Odo für einen Gott, weil er ein Gründer ist. Er ist daher darauf aus, sich sein Handeln auch von Odo legitimieren zu lassen. Daher beruft er Odo in den Regierungsrat. Es bleibt abzusehen, ob Odo damit nicht eigentlich mehr Schaden als Nutzen anrichtet.

Sowieso ist es merkwürdig, dass Weyhoun so angetan von Odo ist und ihm seine Wünsche erfüllt. Das ließe sich ja noch weitaus stärker ausnutzen. Außerdem muss es doch auch im Dominion eine Möglichkeit geben, Vorta von ihrem Gehorsam zu befreien. Das wäre gerade in Odos-Fall dringend nötig. Schließlich wurde er von seinen eigenen Leuten verstoßen. Erst durch den Kontakt mit einem Formwandlerbaby konnte er vom Menschen wieder zum Gründer werden. Weyhouns Gehorsam ist daher etwas unverständlich.
Außerdem hätte man Odo doch dann auch einfach den Dominion-Angriff auf die Raumstation verbieten lassen können. Hier wäre es für die nächsten Folgen interessant, wo denn die Grenzen von Odos Befehlsmacht liegen.

Neben dem bekannten Problem, dass ein feindliches Schiff ausreicht, um den Gegner auszutricksen, ist „Zeit des Widerstands“ eine sehr gelungene Episode. Es ist vor allem schön, dass Deep Space Nine nicht sofort zurückerobert wird, sondern man noch ein paar Geschichten mit Odo und Kira aus der besetzten Perspektive erzählt. 5 von 5 Punkten.

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