Der Wächter (Next Generation Folge 5)

Inhalt: Die Enterprise verfolgt ein Ferengi-Schiff, das ein Gerät von einem Föderationsaußenposten gestohlen hat. Als sie das Schiff eingeholt hat, verliert die Enterprise Energie. Zunächst denkt die Crew, sie hat es mit einer übermächtigen Ferengi-Waffe zu tun. Dann stellt sich jedoch heraus, dass die Energie von dem Planeten abgezweigt wurde. Nach einigen Recherchen stellt Data fest, dass der Planet früher Teil des T’Kon-Imperiums gewesen ist, das mittlerweile untergegangen ist. Auf dem Planeten trifft das Außenteam der Crew nicht nur auf gewalttätige Ferengi, sondern auch auf einen Wächter des T’Kon-Imperiums.

Kritik: Der erste Auftritt der Ferengi in der Serie ist sehr schräg ausgefallen. Die späteren Hyperkapitalisten, mit äußerst feiger Ausprägung, erscheinen hier zunächst als wirkliche Bedrohung. Die Föderation weiß nicht, wozu die Ferengi in der Lage sind. Die Furcht ist daher groß, als auf einmal die Energie ausfällt.

Während der ersten Unterhaltung zwischen Picard und dem Ferengi-Captain wirkt es dann so, als wären die Ferengi kapitalistische Klingonen. Auch auf dem Planeten eröffnen die Ferengi zunächst das Feuer und schießen alle Offiziere nieder. Glücklicherweise haben sie ihre Waffen auf Betäubung gestellt, sonst hätte die Serie mal eben die Hälfte ihrer Hauptpersonen verloren. Es wird schnell deutlich, dass die Ferengi lediglich an den Habseligkeiten der Offiziere interessiert sind. So entsteht tatsächlich der Eindruck von Dieben. Leider wirken die Ferengi im zweiten Teil der Folge wie kleine, hyperaktive Kinder. Das macht dem Zuschauer dann keine Angst mehr.

Interessanter ist da die Handlung um das T’Kon-Imperium. Leider wird diese Handlung dadurch ins Lächerliche gezogen, dass das Imperium durch eine Supernova ausgelöscht wurde. Wer in der Lage ist, einen Großteil des Weltraums zu beherrschen dürfte doch auf den Verlust eines Sonnensystems vorbereitet sein. Man hätte zumindest einen Teil des Reiches retten können. Das mit einem sterbenden Stern gleich das komplette Imperium untergeht, wirkt arg unwahrscheinlich.

Es stellt sich heraus, dass sowohl die Enterprise als auch die Ferengi von einem Wächter festgehalten werden. Der testet auf dem Planeten beide Seiten. Die Ferengi biedern sich ihm an, das gefällt ihm nicht. Riker ist einfach er selbst, gestieht Fehler ein und erobert damit die Sympathien des Wächters. Man unterhält sich ein wenig über große Philosophen der Erde und schon ist alles gut. Das wirkt unglaublich lächerlich. Gleichzeitig ist es aber eine wunderbare Aussage. Es gewinnt nicht der mit der besseren Taktik, in dieser Serie gewinnen Ehrlichkeit und das Wissen über Dichter und Denker. Das ist märchenhaft, lächerlich aber auch schön.

„Der Wächter“ bietet einen zunächst guten, mysteriösen ersten Auftritt der Ferengi, der in der zweiten Hälfte leider in das Gegenteil umschlägt. Die Ferengi nerven dann nur noch. Dafür tritt der Wächter auf, der etwas zu schnell überzeugt werden kann. Aufgrund des ordentlichen Starts hätte die Episode eine durchschnittliche Wertung verdient. Wegen der putzigen, herrlich altmodischen Idee, die Philosophie gewinnen zu lassen, gibt es gerade noch eine gute Wertung. 3 von 5 Punkten.

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