Das Gesetz der Edo (Next Generation Episode 8)

Inhalt: Die Enterprise erreicht nach der Errichtung einer Kolonie einen sehr idyllischen Planeten. Das dortige Volk, die Edo, ist sehr freundlich und aufgeschlossen. Aus der Situation könnte ein wunderbarer Landurlaub für die Crew entstehen. Doch bei der ersten Erkundungsmission auf dem Planeten geschieht Wesley Crusher ein Missgeschick: Er betritt einen verbotenen Bereich. Bei den Edo gibt es jedoch nur kein Verbrechen, da auf jedes Vergehen dieselbe Strafe folgt, der Tod.
Für die Crew wäre es ein leichtes, Wesley Crusher mit der Technik der Enterprise zu befreien. Im Orbit befindet sich allerdings auch ein unbekanntes Flugobjekt. Es stellt sich als ein Raumschiff eines mächtigen Volkes heraus, das die Edo beschützt. Damit die Föderation weiterhin in dem Sektor agieren darf, wird die Crew getestet, an ihren eigenen Gesetzen. Und da die oberste Direktive jedwede Einmischung in die Belange anderer Völker untersagt, hat die Crew ein Problem.

Kritik: Die Edo sind gruselig dargestellt und von der Konzeption ein gruseliges Volk. Sie sind immer glücklich, was an sich nicht möglich ist. Die Autoren setzen Glück scheinbar ausschließlich mit sexueller Freizügigkeit und permanenten Spielen gleich. Das wirkt hier albern und weltfremd. Die Edo können zu keinem Zeitpunkt wirklich überzeugen.

Es ist zudem unverständlich, warum so eine strenge Gesetzeslage herrscht. Die Edo haben ihren Entwicklungsstand lediglich durch Abschreckung erreicht. Das hat zwar den interessanten Aspekt, dass er einen Schatten auf die scheinbar so glückliche Gesellschaftsordnung wirft, wirkt allerdings nicht überzeugend. Denn auch in der heutigen Zeit hält die Todesstrafen Menschen nicht davon ab, Verbrechen zu begehen. Die Edo mögen zwar anders denken als die Menschen, das wird in der Episode jedoch nicht ausreichend vermittelt.

Merkwürdig ist zudem die umfangreiche Argumentation mit der obersten Direktive. Denn die besagt auch, dass kein Kontakt zu prä-Warp-Zivilisationen aufgenommen werden darf. Eigentlich bezieht sie sich ausschließlich auf prä-Warp-Zivilisationen.Die Edo sind solch eine Zivilisation. Daher hätte Picard eigentlich gar keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen dürfen.

Die Urlaubsargumentation hinkt zusätzlich. Warum hat die Crew nicht bereits auf der neu errichteten Kolonie Landurlaub gemacht. Natürlich ist es dort nicht so schön wie bei den Edo und die Kolonisten haben sicher erst einmal eine Menge Probleme. Aber die Crew hätte sich ja eine noch unbewohnte Stelle des Planeten suchen können und zum Beispiel einen Camping-Urlaub machen können. Nein, es mussten unbedingt die Edo sein.

Der einzige interessante Aspekt der Episode ist, das unbekannte Volk. Es hat sich selbst zu den Beschützern der Edo ernannt. In dieser Rolle wird es von den Edo als Gott verehrt. Die Idee, einen Gottmythos mit einem tatsächlichen, mächtigen Volk zu verbinden ist ganz nett. Der Einfall, dass die Föderation an ihren eigenen Maßstäben gemessen wird, ist ebenfalls nicht schlecht. Doch das Volk wirkt zu konstruiert, obwohl man es nie zu Gesicht bekommt. Alles in allem entsteht der Eindruck, es wurde lediglich in die Episode geschrieben, um eine Begründung zu haben, warum Wesleys Befreiung so schwierig ist. Das ist schade. Auch dass Picard zum Schluss lediglich eine paar Worte zu seinem Rechtsverständnis verlieren muss, enttäuscht. Da hätte es schon einer besseren Idee bedurft, um die Folge zu retten.

Der Ansatz der Episode ist natürlich nicht schlecht. Was hält die Föderation von ihren Grundsätzen, wenn dadurch das Leben eines Besatzungsmitglieds bedroht ist? Unglücklicherweise wird das hinzu gezogene Gesetz von Beginn der Episode an gebrochen. Dazu kommt eine peinliche Darstellung der Edo und das nicht überzeugende Wächter-Volk. Das macht insgesamt keine zufriedenstellende Folge. 1,5 von 5 Punkten.

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