Die Überwindung (Deep Space Nine Folge 117)

Inhalt: Tekeni Ghemor kommt nach Deep Space Nine. Kira möchte ihn überreden, eine Gegenregierung zu der neuen cardassianischen Regierung aufgebaut, die vom Dominion kontrolliert wird. Doch Ghemor, der in ihr eine Tochter sieht, enttäuscht sie und lehnt ab. Kurz darauf erfährt Kira den Grund: Ghemor ist tödlich erkrankt. Bevor er stirbt möchte er aber die alte cardassianische Tradition, die wichtigsten Geheimnisse an die Nachfahren weiterzugeben, fortführen. Da alle Mitglieder seiner Familie mittlerweile tot sind, bleibt ihm nur noch eine Person: Kira. Das gefällt der neuen cardassianischen Regierung natürlich überhaupt nicht und kurz darauf taucht ein Dominion-Schlachtschiff mit Dukat und einem Dominion-Abgesandten auf…

Kritik: Es wirkt etwas merkwürdig wie herzlich Kira Ghemor gegenüber auftritt. Die beiden haben sich in auf Cardassia kennengelernt. Damals wurde Kira dazu missbraucht, Ghemors politischen Pläne aufzudecken. Daraufhin entwickelte sich in der Episode eine gewisse Freundschaft, von der man seitdem nie wieder etwas gehört hat. Nun soll Ghemor auf einmal so etwas wie ein Ersatzvater für Kira sein.

Die Idee, Gehmor seine Geheimnisse erzählen zu lassen, ist natürlich gut. Dadurch erfährt die Föderation einiges über mögliche Schwächen der neuen cardassianischen Regierung. Unverständlich ist aber die Reaktion Dukats. Er wartet tatsächlich ab und überlässt der Föderation somit weitestgehend das Feld. Am Ende stellt sich heraus, dass er Ghemors Tod für eine Propagandamission missbrauchen wollte. Das verhindert Kira jedoch auf simple Weise. Zudem stellt sich die Frage, ob die Propaganda wirklich so viel gebracht hätte, dass sie Ghemors Geheimnisse wert wäre.

Dukat verhindert immerhin die Anzahl von Informationen, die Ghemor an Kira weitertragen kann. Denn er treibt einen Keil zwischen die beiden, indem er Kira darüber informiert, dass Ghemor an dem Angriff beteiligt war, bei dem ihr eigener Vater starb. Leider sind die Rückblenden zu der Zeit des Angriffs etwas mäßig gestaltet. Die Schauspieler wirken darin sehr steif.

Merkwürdig ist auch, dass sich Kira von Dukat auch sofort einnehmen lässt. Sie bricht den Kontakt zu Ghemor vorrübergehend ab. Dieses Verhalten zeigt zwar, dass Kira den Tod ihres Vaters keineswegs überwunden hat, ist aber auch albern. Denn wäre Kiras Verhältnis zu Ghemor wirklich so gut, wie es dargestellt wurde, ließe sie sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen. Zumal Ghemor nicht wissen konnte, dass Kiras Vater bei dem Angriff starb und er selbst nur ein einfacher cardassianischer Fußsoldat war.

Immerhin gelingt es der Episode an einigen Stellen gute Dialoge zu platzieren und das Verhältnis zwischen Ghemor und Kira ist bis zu Dukats Streich gut dargestellt. Auch Kiras Trauerprozess ist gut inszeniert. Die Rückblenden sind zwar – wie erwähnt – nicht gelungen, aber die Trauer um Ghemor und ihren Vater wirkt überzeugend.

Gerettet wird die Episode durch Weyhoun, den Abgesandten des Dominion. Seine Szenen, in denen er immer wieder zwischen die sich anfeindenden Offiziere Dukat und Sisko gehen muss, sind lustig.

„Die Überwindung“ ist eine Episode mit einer netten Intention, die jedoch einige Unstimmigkeiten, Schwächen und etwas Langatmigkeit mit sich bringt. Dank Weyhoun und einiger gelungener Szenen ist die Episode gerade noch gut. 3 von 5 Punkten

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