The Blackout Part 1 & 2 (The Newsroom Episode 8 & 9)

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Moderator Will McAvoy möchte unbedingt, dass seine Nachrichtensendung für eine der republikanischen Debatten des Vorwahlkampfs ausgewählt wird. Mit einem neuen Format möchte er das Debattenformat revolutionieren. Das erscheint jedoch unsicher, als die Quoten seiner Show rapide sinken. Der Grund ist schnell ausgemacht: Indem die Truppe um McKenzie zwei seichte, aber die Bevölkerung erregende Boulevard-Themen ausgelassen hat, suchen die Zuschauer sich ihre „Unterhaltung“ bei der Konkurrenz. Also muss das Team in den sauren Apfel beißen und erst einmal über Boulevard-Themen berichten, um die Quote zu steigern.
Will sucht sich ausgerechnet diesen Zeitpunkt aus, um seine Ex-Freundin McKenzie mit einem bösen Einfall zu überraschen: Er beauftragt ihren Ex-Freund, mit dem sie ihn betrogen hat, eine Reportage über die neue Ausrichtung von News Night zu schreiben. Damit wird ihr Unmut über die Boulevard-Berichte noch gesteigert, schließlich hat sie ständig vor Augen weswegen sie Will verloren hat.
Charlie verfolgt derweil den Hinweis des anonymen Hinweis aus 5/1. Er erfährt dabei das ACN, der Heimatsender von News Night höchstwahrscheinlich in einen ähnlichen Skandal verwickelt ist wie das Murdoch-Imperium. Damit hätte Charlie das Druckmittel in der Hand, um die Versuche der Senderchefin, Will McAvoy aufgrund seines neuen Konzeptes los zu werden, zu unterbinden. Daher wird Jim darauf angesetzt, herauszufinden, ob der Informant glaubwürdig ist.

Mit dem ersten offiziellen Zweiteiler der Serie kommt Tempo in die Handlung. Das Konzept, das McKenzie der Show verordnet hat, wird erstmals verlassen. Die Quotenhascherei wird mit einem höheren Ziel gerechtfertigt. Dennoch ist es allen Beteiligten anzumerken, dass sie über den Verlauf äußerst unzufrieden sind. Nichtsdestotrotz kommt die Auseinandersetzung darüber, ob es wirklich eine gute Idee ist, das Konzept für kurzfristige Quotenerhöhungen und eine Debatte zu verlassen, etwas zu kurz.

Viel Platz wird hingegen wieder den persönlichen Affären eingeräumt. Will und McKenzie schienen sich zuletzt näher gekommen zu sein. Mit Wills Bestrafungsaktion wird wieder etwas Distanz aufgebaut. Obwohl die Handlung an sich unlogisch ist, wer wäre so dämlich einen Konkurrenten eine Reportage über die eigene Sendung schreiben zu lassen, ist dieser Teil doch recht überzeugend. Denn in den nebenbei laufenden Sitzungen mit Wills Psychologen erfährt man, dass Will ernste Probleme hat zu vergeben. Das ist ein interessantes Thema und führt am Ende zu einem starken Statement von Will für das Konzept der Sendung.

Wieder einmal eher nervend ist die Handlung um Jim, Maggie und Don. Hier wird zum ersten Mal deutlich, dass vor allem das Zusammenspiel von Jim und Maggie nicht funktionieren möchte. Sicherlich, man merkt, dass die beiden sich gern haben. Das dieser Aspekt ihrer Charaktere authentisch wirkt, hilft aber nicht viel. Denn sie dürfen vorerst nicht zueinander finden, da es noch Don und Lisa gibt, die die Zwei in Beziehungen einbinden. Daher ist das Duo vor allem für peinliche Witze gut und das ist tatsächlich meist peinlich, aber nur selten witzig. Man fiebert mit den beiden zudem deutlich weniger mit als mit Will und McKenzie. Dafür erhalten Jim und Maggie aber deutlich mehr Zeit auf dem Bildschirm. Das ist schade und der größte Schwachpunkt dieser Episode und rückblickend leider auch der Serie.

Der Zweiteiler ist von der Dramaturgie jedoch äußerst gut aufgebaut. In der ersten Hälfte verlaufen alle Ereignisse äußerst vielversprechend. Sicherlich, die Quoten sind gesunken. Gleichzeitig gibt es jedoch berechtigte Hoffnungen, mit der Vorwahlkampfdebatte die Debattenkultur zu verändern und mit Charlies Informationen die Zukunft von Wills Sendung zu sichern. Die zweite Hälfte hingegen bringt einen Rückschlag nach dem anderen. Erst erweist sich der Informant als fragwürdig, dann weigern sich die Republikaner, ihre Kandidaten einer wirklichen Debatte auszusetzen.

Zusammen mit einem Hinweis auf den anonymen Verfasser der Morddrohung an Will zum Ende sorgt diese trübe Situation für eine gelungene Überleitung zur letzten Folge der ersten Staffel. Am Stück funktioniert der Zweiteiler also sehr gut, der innere Cliffhanger ist hingegen weniger überzeugend. Dabei handelt es sich nämlich lediglich um einen Blackout während der Aufzeichnung zu einem Boulevard-Thema. Das ist nicht besonders spannend.

„The Blackout“ ist eine insgesamt sehr gelungene Episode, die vor allem durch die Frage, ob das Abweichen vom Sendekonzept für ein höheres Ziel gerechtfertigt ist und der gelungenen Chemie zwischen Will und McKenzie lebt. Leider sorgen Maggie und Jim mit ihren Beziehungsproblemen einmal mehr dafür, dass über der Folge ein großer Schatten liegt. Denn während Wills und McKenzies peinliche Momente meist witzig oder zumindest niedlich sind, produzieren die beiden Redakteure lediglich peinliche Momente. Daran sollte sich in der zweiten Staffel unbedingt etwas ändern.

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