Heilige Asche (Akte-X Folge 45)

Inhalt: Ein Kind ist neidisch auf seinen kleinen Bruder. Auf unverständliche Weise gelingt es dem Kind, die Kontrolle über einen Luftballon des Kleinkindes zu bekommen. Als die Eltern gerade beschäftigt sind, lockt er seinen Bruder so auf die Gleise. Kurz darauf wird das Kind von einem Zug mitgerissen und getötet.
Mulder erhält kurz darauf ein Foto von der Szene, auf dem ein Digitalexperte eine Person ausmachen kann, die den Luftballon vor sich herzieht. Mulder denkt sofort an einen Poltergeist…

Kritik: Dem Zuschauer ist lange nicht klar, wer in der Episode eigentlich das Böse ist. Ist es der Junge, der über übersinnliche Kräfte verfügt und seinen kleinen Bruder töten möchte? Ist es seine Mutter, die mit Hakenkreuzen den Jungen zu bösen Taten verführt, weil sie den Vater nicht ausstehen kann? Oder ist es der Vater, dem laut der Großmutter etwas Böses innewohnt? Oder sind es die seltsamen Männer, die immer wieder von der Großmutter ins Haus geholt werden, um irgendwelche mysteriösen Prozeduren zu vollführen?

Viele Fragen erübrigen sich im Verlauf der Episode. Denn wie schon in der vorherigen Folge werden die Verdächtigen Stück für Stück getötet. Jedes Mal ist der Junge dabei und die unverständlichen Effekte gehen auch von ihm aus. Der Verdacht liegt also nahe, dass er das Böse hinter den Aktionen ist. Allerdings ist er jedes Mal todunglücklich, wenn wieder ein Mitglied seiner Familie stirbt. Es muss also entweder eine andere Erklärung geben oder der Junge ist sich gar nicht bewusst, was er auslöst.

Letztendlich kommt man zu der Geisttheorie Mulders zurück. Die Lösung ist wieder ähnlich wie in der vorherigen Folge. Wieder geht es um Zwillinge. Trotzdem verläuft diese Episode komplett anders. Das Kind und sein eigentlich toter Zwilling sorgen für enorm viel Spannung, eine Lösung für das Problem wirkt lange Zeit unmöglich. Und selbst zum Schluss ist nicht klar, ob Mulder mit dem, was er tut, das richtige macht. Am Ende der Episode steht noch eine Warnung, dass Mulder jetzt das Ziel der bösen Geister werden könnte. Das wirkt allerdings ein wenig überzogen. Denn dass sich die Fehlgeburt zu einem Geistwesen entwickelt, ist ja irgendwie noch verständlich. Dass dieses jetzt, wo es aus dem Körper des Jungen vertrieben ist, weiterexistiert und Mulder ins Visier nimmt, ist nicht mehr so einleuchtend.

Insgesamt ist „Heilige Asche“ aber eine extrem spannende und gruselige Folge, bei der lange nicht klar ist, woher das Böse kommt. Das ist sehr gut gelungen. 4,5 von 5 Punkten.

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