Rosenstolz in Hamburg (Teil 3)
|Es ging mit einem weiteren sehr alten Lied weiter. Die öffentliche Frau war 1997 der Opener des Albums Die Schlampen sind müde. Dieses Lied ist nicht nur textlich genial weil mehrdeutig, sondern ist auch das Erste, das ich bewusst von Rosenstolz gehört habe.
Zwar kannte ich vorher schon das Lied „Ich komm an dir nicht weiter“ und fand das richtig klasse, doch erst nach dieser genialen CD war ich vom „Rosenstolz-Virus“ vollständig infiziert.
Daher hat es mich natürlich wahnsinnig gefreut, dass sie dieses alte Lied noch einmal spielen.
Im Hintergrund sah man viele Bilder „öffentlicher Frauen“, die wohl häufig auch ein wenig kritisch gemeint waren.
Interessant war auch, dass das letzte Stück des Liedes:
Ich werd‘ bewundert für meine Art
ob Mann – ob Frau
ob zart – ob hart
ich werd‘ hofiert
ich werd‘ flambiert
ich bin frustriert
nicht nur wunderschön gesungen war, sondern im Hintergrund auch ein riesiges Bild des Papstes erschien. Rosenstolz kritisiert ihn ja eigentlich mindestens einmal pro Konzert, wegen seiner Einstellung zur Homosexualität und zu Verhütungsmitteln.
Auch diesmal haben sie wieder Spenden für die Deutsche Aidshilfe gesammelt, nachdem sie nach einem Lied den Papst auch noch einmal direkt kritisiert haben.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube an dieser Stelle musste Peter die Bühne blitzartig verlassen, um sich wieder auszukotzen.
Somit wurde das Programm umgestellt.
AnNa bestritt nun den akustischen Teil ganz alleine.
Die Band ging von ihren elektrischen Instrumenten weg, tauschte sie gegen akkustische und los gings.
Den Anfang machte Wie weit ist vorbei, ein wunderschönes Lied über das Ende einer Beziehung und den Fragen danach. Trotz ihrer Erkältung sorgte AnNa mit ihrer klaren Stimme für Gänsehautstimmung.
Wie weit ist vorbei
http://www.youtube.com/watch?v=1-Z9LnE708g&feature=player_embedded
Danach folgte das traugiste Lied des neuen Albums und vielleicht das traurigste Lied, das Rosenstolz je geschrieben hat. In An einem Morgen im April singt AnNa über den Tod eines geliebten Menschen oder das Ende einer Liebe. Das kann man interpretieren, wie man möchte. Auf jeden Fall ist es eines der genialsten Lieder von Rosenstolz und geht direkt ins Herz.
Im Hintergrund konnte man schon seit Wie weit ist vorbei einen dichten Wald sehen. Irgendwie passte auch das sehr gut zu der Stimmung der beiden Lieder.
Nachdem nun zwei Lieder im Akkustikteil gespielt wurden, die eher tieftraurig und nur ein Stückchen Hoffnung gebend waren, ging es mit dem absoluten Rosenstolz-Balladen-Klassiker weiter. Lachen wurde erstmals 1995 auf der CD Mittwoch is‘ er fällig veröffentlicht. Es ist eine recht ruhige Ballade, die einen daran erinnert, auch einmal mehr zu lachen. Gleichzeitig ist der Text jedoch an eine Person gebunden, womit es gleichzeitig eine Art Liebeserklärung wird. Das ist genial und gleichzeitig lachend und tieftraurig.
Letztens habe ich sogar irgendwo gelesen, dass Rosenstolz dieses Lied für einen HiV-Infizierten geschrieben haben. Die Quelle war aber eher dubios und daher kann es durchaus sein, dass das totaler Quatsch ist!
Für mich ist es aber ein eher trauriges Lied. Der Inhalt ist zu sehr an Erinnerungen geknüpft. Live war es aber ein richtiger Knaller, der einem fast schon Kraft gegeben hat.
An einem Morgen im April und Lachen
http://www.youtube.com/watch?v=QJHmWBXtqfQ&feature=player_embedded
Damit endete dann der Akkustische Teil des Konzertes. Weiter geht es in Teil 4….