Zu den Waffen (Deep Space Nine Folge 124)
|Inhalt: Immer mehr Kampfverbände des Dominion erreichen den Alpha-Quadranten durch das Wurmloch bei Deep Space Nine. Angeblich werden sie alle gebraucht, um das Schutzbedürfnis der Cardassianer zu befriedigen. Doch die Sternenflotte glaubt dem schon lange nicht mehr. Daher trifft sie die Entscheidung das Wurmloch verminen zu lassen. Es ist klar, dass das einen Krieg mit dem Dominion auslösen wird und dass die Sternenflotte einem Angriff auf Deep Space Nine nichts entgegenzusetzen hat. Die Crew muss das Wurmloch also so verminen, dass das Dominion es nicht wieder entminen kann…
Kritik: Nachdem in der letzten Episode die düstere Stimmung auf der Station wieder gelichtet werden konnte, hat sie nun endgültig die Crew übermannt. Es ist klar und spürbar, dass es zu einem Krieg kommen wird. Die Frage ist nur, ob man es tatsächlich schafft, das Wurmloch zu verminen. Denn das Dominion ist nur schwer besiegbar mit den Truppen im Alpha-Quadranten, kämen aber noch die beinahe unendlichen Ressourcen aus dem Gamma-Quadranten hinzu, hätte die Föderation überhaupt keine Chance gegen das Dominion.
Die Lösung wird immerhin auf witzige Weise gefunden. Rom ist sehr besorgt, er möchte Leeta heiraten und hat Angst, einen Fehler damit zu machen. Während er sich in einer Besprechung mit Jadzia und O’Brien Gedanken darüber macht, zeigt er, was für ein genialer Ingenieur er ist. Denn immer wieder schweifen seine Gedanken zu dem „Minen“-Problem und er gibt so die Lösung: sich selbst replizierende Minen. Die Minen sind so klein, dass sie nur schwer entdeckt werden können. Explodiert eine Mine, repliziert die Mine neben ihr eine neue und das Minenfeld ist wieder intakt. Eine geniale Idee.
Vor dem Angriff gelingt Benjamin Sisko noch ein kleines Kunststück. Das Dominion hatte den Bajoranern einen Nicht-Angriffsvertrag angeboten. Die stehen dem jedoch bisher ablehnend gegenüber. Sisko weiß aber, dass die Föderation Bajor nicht schützen kann. Daher lässt er, als Abgesandter, die Bajoraner den Vertrag unterzeichnen. Dadurch ist nur die Sternenflotte für den Widerstand gegen das Dominion verantwortlich, während alle Bajoraner die Station verlassen. Lediglich Kira bleibt zurück, erhebt formalen Widerspruch gegen die Verteidigung gegenüber dem Dominion. Dadurch ist Bajor erst einmal sicher, während gleichzeitig Widerstand gegen das Dominion geleistet werden kann.
Das Problem ist nur, dass das riesige Feld erst einmal eingesetzt werden muss. Doch eine große Dominion-Flotte ist mit cardassianischer Unterstützung auf dem Weg nach Deep Space Nine. Die Station muss das Dominion also abhalten, die Defiant beim Minenaussetzen zu hindern. Und hier beginnt die Geschichte dann unlogisch zu werden. Nach einem großartigen diplomatischen Wortgefecht zwischen Sisko und Weyhoun greift das Dominion an. Die Station kann über extrem lange Zeit viele Angriffswellen des Dominion und der Cardassianer abblocken. Die Leichtigkeit, mit der Deep Space Nine die Angreifer abwehrt, wirkt bei der eigentlichen Stärke des Dominion etwas unrealistisch.
Dafür sind die Kämpfe jedoch gut inszeniert. Auch die darauf folgende Evakuierung der Raumstation, die Übergabe und das Zurückbleiben einiger wichtiger Charaktere, bildet einen gelungenen Abschluss. In der letzten Szene treffen die Sternenflottenmitglieder von „Deep Space Nine“ dann auf eine riesige Föderations-Klingonen-Flotte. Es wird eine gelungene Weltuntergangsstimmung aufgebaut und es ist klar, was dieses Finale bedeutet: Krieg.
„Zu den Waffen“ besticht mit einer dramatischen Atmosphäre, einer relativ logischen Handlung und einem Ende, mit dem man so nicht gerechnet hat. Denn erst einmal dürfte Deep Space Nine, die titelgebende Raumstation, jetzt in den Händen des Dominion und der Cardassianer sein. Lediglich die Abwehr von viel zu vielen Dominion-Einheiten verhindert, dass die Episode die Höchstpunktzahl erhält. Denn früher waren einzelne Dominion-Raumschiffe einfach zu mächtig, als dass sie jetzt von einer Raumstation und einem Bird-Of-Prey aufgehalten werden könnten. Aber das ist nur ein kleiner Schatten über einem sonst außerordentlich gelungenen Staffelfinale. 4,5 von 5