Die Karte (Deep Space Nine Episode 123)

Inhalt: Es herrscht schlechte Stimmung und Langeweile auf Deep Space Nine. Die Bedrohung durch das Dominion wird immer stärker, wodurch sich viele Wesen bedrückt oder verängstigt fühlen. Andererseits gibt es aber auch nichts zu tun. Denn viele Händler und Schiffskapitäne lassen sich von der Dominion-Bedrohung abschrecken und fliegen die Station nicht mehr an. Alle Offiziere sind daher in sehr schlechter Stimmung, vor allem Captain Sisko. Dessen Sohn Jake hört von einer Baseball-Karte aus dem 20. Jahrhundert, die versteigert werden soll. Er möchte sie unbedingt ersteigern. Doch ein merkwürdiger Wissenschaftler, der an einer Methode zur Unsterblichkeit arbeitet, ersteigert sie vor ihnen. Seine Forderungen für die Karte sind etwas merkwürdig.
Gleichzeitig erreicht eine Dominion-Delegation die Raumstation. Sie will sich mit Kay Wynn treffen, um Friedensverhandlungen mit Bajor zu starten. Das Ziel ist klar: Das Dominion will einen Keil zwischen Bajor und der Föderation treiben.

Kritik: „Die Karten“ soll eine lustige Episode sein. Leider geht der Humor an vielen Stellen nicht auf. Zu absurd ist es einfach, dass Jake und Nog einem Wissenschaftler verschiedene, sensible Geräte besorgen oder dass das Dominion bei so einer Suche mitspielt.

Die Idee ist allerdings ganz nett. Jake will seinen Vater aufheitern. Um an die gewünschte Baseball-Karte zu kommen, muss er bei jedem Offizier der Station etwas besorgen. Die geben das allerdings in der Regel nur her, wenn man ihnen einen Gefallen tut. Also helfen Nog und Jake jedem Offizier bei einer Kleinigkeit, wodurch sie die Stimmung auf der Station gleich hebt. Die Idee ist, wie erwähnt, nett, trägt aber keine ganze Episode.

Der spannendste Teil ist, ob die Kai tatsächlich mit dem Dominion zu verhandeln beginnt. Aber in diesem Fall überrascht sie damit, dass sie sich an einen Ratschlag Siskos hält. Außerdem wirkt es so, als hätte sie das Dominion bei ihrer Begegnung sogar etwas durchschaut.

Jake und Nog werden hier leider sehr naiv dargestellt. Sie sind mittlerweile beide volljährig. Dennoch verhalten sie sich wie die kleinen Kinder aus den frühen Episoden. Zwar wirkt der Wissenschaftler tatsächlich harmlos und seine Idee, die Unsterblichkeit zu erreichen, indem man Zellen davon abhält an Langeweile zu sterben, ist völlig unsinnig. Dennoch kann man nicht einfach einen Unbekannten mit sensiblen Materialien versorgen, ohne genau zu verstehen, was er damit vorhat. Das ist unsinnig.

Unklar ist auch, warum der Wissenschaftler eigentlich die Truhe ersteigern wollte. Er weiß zunächst nicht, dass Jake der Sohn des Captain ist. Daher kann Erpressung kein Grund für die Ersteigerung sein. Es wird aber auch nicht erklärt, was er aus der Truhe gebraucht hat. Das ist schade.

Witzig ist dann der Moment, indem das Dominion in die ganze Aktion verwickelt wird. Der Wissenschaftler befindet sich nämlich direkt unter dem Quatier des Dominion. Weyhoun denkt daraufhin, dass man mit der Strahlung darunter versucht, einen Anschlag auf ihn zu verüben. Diese Annahme ist ganz schön dämlich, denn ein Anschlag auf ihn würde ja nichts bringen. Er würde an einer anderen Stelle als Vorta wiedergeboren werden. Lediglich zwei Jem’hadar hätte man ausgeschaltet, was bei der unglaublichen Masse an Jem’hadar nun wirklich kein großer Erfolg ist. Da müsste Weyhoun die Föderation für klüger halten.

Es ist zwar unrealistisch, wie er sich gegenüber Jake und Nog verhält, aber immerhin etwas witzig. Allerdings ist es merkwürdig, dass die ganzen Beam-Vorgänge von den Stationssensoren scheinbar nicht registriert werden. Denn zum Schluss hat Sisko immer noch keine Ahnung welche Geschichte hinter seiner Baseball-Karte steckt. Das wirft die Frage auf, ob das Dominion so fortschrittliche Beamer hat, dass Föderationssensoren sie nicht entdecken können oder ob hier die Technik einfach für die Story hingebogen wurde.

„Die Karten“ ist eine recht unterhaltsame Episode mit einer netten Geschichte. Allerdings strotzt sie vor regelmäßig störenden Logiklöchern und Nog und Jake werden naiver als nötig dargestellt. Die einzig sinnige und bedeutende Handlung sind die Verhandlungen zwischen Bajor und dem Dominion, die viel zu kurz kommen.. 2 von 5 Punkten.

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