Wie, weiß keiner (ARD Radiotatort)

Vorderbäumen, der langjährige Leiter der „Task Force Hamm“, ist bei einem schlecht geplanten Einsatz ums Leben gekommen. Kurz darauf erschüttert eine Anschlagserie die Stadt. Während das LKA zur Unterstützung der örtlichen Polizei entsandt wird, bemühen sich Lenz und Ditters darum, sich in die beste Position für Vorderbäumens Nachfolge zu bringen. Doch das LKA ordnet ihnen einen Beamten zu, der die Ermittlungen nach dem Attentäter eher erschwert als voran bringt. Das passt nicht in die Karrierepläne der beiden ehrgeizigen Polizisten.

Der Fall wird immer wieder durch Anrufe Lenz und Ditters auf einem Diensthandy eines Vorgesetzten unterbrochen. Die kurzen Szenen sind in der Regel unterhaltsam, allerdings auch weitgehend absurd. Ditters spielt unverhohlen die Gender-Karte, Lenz ergötzt sich in seinem endlosen Selbstbewusstsein. Lenz und Ditters wollen sich eine Beförderung sichern bevor der diensterfahrene Scholz aus einem Kuraufenthalt zurückkehrt. Dennoch dürften ihre Anrufe auf jeden Vorgesetzten abschreckend wirken. Vor allem Ditters hätte man mehr Raffinesse zugetraut, dieser Fall tut ihr also keinen Gefallen. Immerhin gelingt es dem Alkoholiker Lenz für einige Tage seiner Alkoholsucht abzuschwören. Der nüchterne Lenz ist nicht sympathischer als der dauernd breite Lenz, aber er ist eine interessante Abwechslung.

Diese Slapstickszenen finden vor der Kulisse einer Anschlagserie in Hamm statt. Die Attentate wirken etwas überzogen, die Panik in der Bevölkerung wiederum ist zu dezent dargestellt. Und anstatt den Fall für spannende Ermittlungen zu nutzen, dient er ebenfalls nur als Vorlage für weitere Albernheiten. Ein Kollege aus dem LKA lehnt alle modernen Profiling Methoden ab und verlässt sich ganz auf sein Bauchgefühl. Dabei ist es unterhaltsam, wie er Lenz und Ditters in ihrem Karriereehrgeiz gegeneinander ausspielt. Wie immer in der völlig dysfunktionalen Hammer Truppe ist es am Ende dennoch eine Teamleistung, dass der Attentäter erwischt wird.

„Wie, weiß keiner“ präsentiert einen dramatischen Fall, der dann doch nur als Vorlage für Hamm-typische Witze dient. Die einzige spannende Frage des Hörspiels ist die Zukunft der Teamleitung – und die wird in dieser Folge nicht beantwortet.

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