Keine Gnade (von Oliver Müller / Maddrax Band 525)

Matt und seine Begleiter haben gerade Ydiel auf Yucatan abgesetzt, da taucht ein neues Areal aus einer anderen Dimension in Amerika auf. Diesmal scheint es sich um eine Siedlung aus der Hochzeit des Wilden Westens zu handeln. Matt, Aruula und Rulfan haben bei ihrer Ankunft jedoch Pech, werden umgehend entdeckt, für Verbrecher gehalten und vom örtlichen Sheriff festgenommen. Bald sind sie Teil einer spektakulären Befreiungsaktion und stellen dabei fest, dass etwas in dem Western-Dorf gar nicht stimmt und sie möglicherweise nicht einmal von Menschen umgeben sind.

„Die Glorreichen Drei“ trifft die angestrebte „Western“-Atmosphäre recht gut. Jeder Stereotyp aus einem stereotypen Western findet sich in der Episode wieder. Für Matt und seine Freunde bedeutet das nicht nur eine Begegnung mit dem Sheriff, sondern auch einen verrauchten Saloon, wilde Verfolgungsjagden zu Pferde sowie das natürlich obligatorische Shoot-Out zur Mittagsstunde. All das ist nett eingefangen und unterhaltsam.

Allerdings ist viel zu früh klar, dass die Handlung eine Art „Westworld“-Kopie sein will. Die ganze Western-Szenerie ist Teil eines außer Kontrolle geratenen Vergnügungsparks. Die Roboter haben die sie einschränkenden Gesetze überwunden und töten nun jeden Menschen, der ihnen in die Hände fällt. Da sie dabei ausgesprochen erfolgreich waren, nehmen sie zunächst an, dass Matt und seine Freunde ebenfalls Roboter sind. Erst als diese sich verletzen, wird den Robotern klar, dass sie wieder neue Menschen zum jagen haben. Das ist alles leider recht vorhersehbar, da der Leser diese Erkenntnis lange vor den Protagonisten erhält.

Immerhin führt die Auseinandersetzung mit den Robotern zu einem spannenden Finale, in dem Matt, um sein Leben zu retten, etwas Zeit mit den Maschinen schinden muss. Das Heft startet also überzeugend, flaut in der Mitte ungewöhnlich stark ab und endet mit einem explosiven Finale, das dieses Western-Areal für die weitere Handlung (glücklicherweise) uninteressant macht und die Geschichte abschließt. Alles in allem ist „Die Glorreichen Drei“ dadurch eine eher durchschnittliche Einzelfolge, die in ihrer Handlung etwas oberflächlich erscheint, diese Schwäche aber mit ihrer starken Atmosphäre etwas ausgleicht.

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