Black Powder (von Maria Dahvana Headley)

Ein Kind fühlt sich ausgegrenzt und nicht beachtet. Um Aufmerksamkeit zu erregen, stiehlt es in einem abelegenen Laden bei Yoth Begail ein Gewerh und tötet Yoth dabei. Das Gewehr enthält jedoch einen Djinn, der Wünsche erfüllt. Yoth wird dadurch im Tod mit seiner verflossenen Liebe Weran Root wiedervereinigt. Das Kind erhält die Chance auf einen neuen Start in einem anderen Leben. Und außerdem bekommt die Jägerin Shahrazad die Möglichkeit, den Djinn, den sie freigesetzt hat, nach Jahrhunderten wieder einzufangen.

„Black Powder“ weist eine Reihe von Handlungssträngen auf. Das verwunschene Gewehr mag unter den richtigen Bedingungen Wünsche erfüllen. In erster Linie bringt es jedoch Leid und Tod. So erschießt Yoth in einer verworrenen Situation den Mann, den er liebt. Und auch in der fernen Vergangenheit hat der Djinn bereits Leid verbreitet. Daher ist Shahrazad seit langer Zeit auf der Jagd nach ihm. Die verschiedenen Zeitsprünge, die miteinander verwobenen Handlungen machen „Black Powder“ zu einer verworrenen Erzählung. Während jede Szene atmosphärisch stark ist, passen die verschiedenen Bilder kaum zueinander und werden auch nur rudimentär miteinander verwoben.

Das verbindende Motiv in allen Ebenen ist das Gefühl von Einsamkeit, die allen Protgaonisten zueigen ist, und das Gefühl nicht so richtig in die Gesellschaft zu passen. Dabei wird aber kein der drei Handlungsstränge so weit ausgebaut, dass man sich mit den Protagonisten identifizieren könnte oder gar deren Wünsche und Hoffnungen ganz nachvollziehen könnte. Eine wirkliche Entwicklung bleibt ebenfalls aus, alles dreht sich um das todbringende Gewehr. „Black Powder“ zeigt dadurch die dunkleren Seiten einer Entität, die Wünsche gewehren kann, damit aber auch allerlei Unheil stiften könnte. Am Ende gibt es für alle Charaktere ein Happy End. Für den Leser hält die Geschichte jedoch neben vereinzelten starken und emotionalen Bildern recht wenige Ereignisse und viele offene Fragen bereit.

Die Kurzgeschichte „Black Powder“ vonMaria Dahvana Headley ist 2017 in der Anthologie „The Djinn Falls in Love“ erschienen. Sie ist außerdem ein Beitrag in der Anthologie „The Best American Science Fiction and Fantasy 2018“, herausgegeben von N.K. Jemisin und John Joseph Adam.

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