Im Maar der Dämonen (von Simon Borner / Maddrax Band 515)

Ein Filmteam um Harry Paul Liebwerk zieht von dem Berlin einer Parallelwelt im Jahr 1940 in die Eifel, um einen ganz großen Film zu drehen. Im Team befinden sich auch die alternde, aber noch immer faszinierende Diva Greta von Bonnier sowie der Privatdetektiv Nick Brahmke. Kaum in der Eifel angekommen, wird das Team ein Opfer einer Dimensionsverschiebung in unsere post-apokalyptische „Maddrax“-Gegenwart. Dabei weckt das Team das Interesse der örtlichen Lavadrachen. Matt, Rulfan und Aruula versuchen ihr bestes, die Filmtruppe vor den gefährlichen Wesen zu schützen. Doch Great von Bonnier verbirgt ein Geheimnis und geht gerne große Risiken ein, um besondere Filme zu erschaffen.

„Im Maar der Dämonen“ verfolgt ein für „Maddrax“ ungewöhnliches Erzählrpinzip. Darauf deutet bereits das ungewöhnliche, an ein Filmplakat angelehntes Cover an. Wirklich mit Traditionen bricht das Heft jedoch durch die Ich-Perspektive des Privatermittlers Nick Brahmke. Die Perspektive ist angenehm. Der Leser erfährt in knappen Worten etwas über das Alternativberlin, in dem das Kaiserreich weiter Bestand hat und Technik sowie vor allem das Kino florieren. Diese Perspektive wird verbunden mit der skurrilen Mentalität eines Berliner Hollywood-Pendants. Sowohl Liebwerk als auch Bonnier würden alles dafür tun, den nächsten großen Hit zu produzieren. Das ist amüsant und für sich bereits unterhaltsam.

Durch die Lavadrachen entsteht etwas Spannung. Wirklich gelungen wird die Episode aber vor allem durch Bonniers kleines Geheimnis. Die Dame ging einst einen Pakt mit dem Teufel ein, um ihre schwächelnde Karriere wieder neu zu starten. Dadurch kann sie andere Menschen beeinflussen, folgt aber auch einem immer stärker werdenden Drang nach Erfolg. Auf diese Weise unterschätzt bzw. ignoriert sie die Gefahr durch die Lavadrachen völlig und ist durchaus auch bereit Rulfan sowie einige Mitglieder ihrer Crew den Lavadrachen zu opfern. „Im Maar der Dämonen“ gelingt es sehr gut, sowohl die Psyche und den Druck, der auf von Bonnier lastet darzustellen, als auch spannende und actiongeladene Szenen im Kampf gegen die Lavadrachen zu produzieren. Am Ende retten Matt und Aruula zwar einmal mehr alle aus der vertrackten Situation, doch der Weg dahin ist in „Im Maar der Dämonen“ temporeich, spannungsgeladen und menschlich überzeugend. Alles in allem ist „Im Maar der Dämonen“ ein weiteres Paradebeispiel dafür, wie man die kreativen Möglichkeiten der derzeit im „Maddrax“-Universum auftauchenden Dimensionsverschiebungen bestens nutzen kann und dabei eine gelungene, in sich abgeschlossene Geschichte erzählt. Damit macht der Zyklus weiterhin viel Lust auf Mehr.

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