Stillstand um Arkon (Perry Rhodan 3029-32)

Die Cairaner beherrschen die Milchstraße, die Erde und Perry Rhodan sind vergessen. Auch Arkon, das Heimatsystems Atlan ist durch eine undurchdringliche Barriere vom Rest der Galaxis getrennt. Während die Absichten und Motive der Cairaner für die Terraner noch immer unklar sind und Perry Rhodan eine Mission in die weit entfernte Heimatgalaxie der Cairaner anführt, macht sich Atlan auf den Weg das Schicksal seiner Heimat zu erforschen.

Band 3029: Angriff der Signaten (von Uwe Anton) Die TREU & GLAUBEN erreicht die Bleisphäre um das Arkon-System. Atlan erfährt, dass man sie wirklich nicht durchdringen kann. Auf einer der tausenden Stationen um das System treffen Atlan und seine Begleiter auf einen alten Haluter. Der hat in den Jahrhunderten, in denen er die Sphäre studiert hat, ebenfalls nichts herausgefunden. Auf dem Rückweg wir die Gruppe von Signaten, eine fanatische Gruppierung, die in der Sphäre Gott zu erkennen glaubt, aufgebracht. Nur mithilfe des TARA-Psi Roboters, den die Signaten unterschätzen gelingt die Flucht. Das ist alles unbegreiflich belanglos und uninteressant. Der Angriff hat keinerlei Konsequenzen und die Handlung keinerlei Relevanz für irgendeinen anderen Teil der Geschichte. Das haben die Expokraten wohl bemerkt und bauen zwei Cliffhanger in die Geschichte ein: Der TARA-Psi verhält sich merkwürdig und Atlan entdeckt in der Nähe einer Station das Raumschiff, in dem er einst seinen Zellaktivator erhalten hat. Das kann den Roman mit seinem einfallslosen Weltraumüberfall und der unergiebigen Erkundung der Bleisphäre aber nicht mehr retten. Vor allem ist nicht ganz klar, was die ganze Mission sollte, außer die Bleisphäre mal selbst besucht zu haben. Denn Atlan und sein Team ziehen ungewöhnlich schnell ab.

Band 3030: Der Arkonide und der Roboter (von Oliver Fröhlich) Atlan verhört den TARA-Psi. Der Roboter hat in mehreren Einsätzen nach Befehlen gezögert, was für einen Roboter gelindegesagt ungewöhnlich ist. Atlan erfährt die Geschichte von Sallu Brown, der den TARA-Psi nicht etwa geschaffen hat, sondern nach seinem Tod von Posbis in den TARA-Psi verwandelt hat. Sein Leben wurde durch den Wunsch nach Heldentaten in Verbindung mit blindem Befehlsgehorsam gegenüber dem Geheimdienst der Liga freier Terraner geprägt. Gleich sein erster Einsatz, nach jahrzehnten simpler Informantentätigkeit, kostete ihn das Leben und tötete beinahe seine Frau. Seine Umgestaltung in einen Roboter mit telepathischen und Teleport-Fähigkeiten dauerte jedoch Jahrhunderte, sodass er den Rest seines Lebens nicht mehr an der Seite seiner geliebten Frau verbringen kann. Daher hinterfragt nun mehr Befehl und versucht sein Leben vor allem daran auszurichten, Schwächeren zu helfen. Die Geschichte Browns will tragisch sein und wirkt dadurch tatsächlich als wolle sie unbedingt tragisch sein. Wie er aber darauf kommt, dass der Geheimdienst ihn, der in einem anderen Staatsgebiet operiert und deren Staatsangehöriger ist, bestrafen könnte, wirkt seltsam. Insgesamt ist die Feigheit Browns nicht überzeugend. Und damit verliert die gesamte Geschichte ihr Fundament. Alles in allem ist die 3030. Folge dadurch ein netter Versuch einen bisher belanglosen Roboter interessanter zu machen. Ansonsten ist der interessanteste Aspekt, das man erfährt wie die Cairaner die Sympathie der Milchstraßenbewohner durch fingierte und machttaktisch motivierte Aktionen erhalten haben. Eine schwache Ausbeute für einen Heftroman.

Band 3031: Die Gewaltigen von Everblack (von Susan Schwartz) Ein Patrouillenschiff der Cairaner wird von Posbis aufgebracht und manövrierunfähig geschossen. Kurz darauf taucht ein Schiff der Untergrundorganisation USO auf und hilft den Cairanern aus der Patsche. Als Bedingung für die Rettung fordert der Markgraf, der die USO anleitet, von den Cairanern zu der geheimen Hauptwelt der Cairaner gebracht zu werden. Er möchte über ein Bündnis zwischen USO und Cairanern diskutieren. Ein Teil der Cairaner meutert gegen diese Entscheidung, schließlich soll die Hauptbasis geheim bleiben. Die Meuterei wird jedoch von dem pragmatischeren Teil der Cairaner vereitelt. Tatsächlich steht hinter dem Markgraf Monkey, der Lordadmiral der USO. Und der Plan ist tatsächlich Informationen für die Liga zu erhalten, indem man mit den Cairanern ein Bündnis abschließt. „Die Gewaltigen von Everblack“ präsentiert eine solide, wenn auch wenig originelle Meuterei, die für die Handlung aber ein Paukenschlag bedeutet. Erstmals erfährt man relevante Informationen über die Cairanische Position in der Milchstraße, die nicht bereits im Auftaktband des Zyklus enthüllt wurden. Das ist ein solider Mix und angesichts der verworrenen Situation an Bord des cairanischen Schiffes streckenweise durchaus spannend. Es ist allerdings etwas schade, dass ein Nebencharakter die ersten wirklichen Fortschritte in dem Erkunden der Cairaner macht. Es wäre schöner gewesen, wenn dies von Perry oder Atlan vorbereitet worden wäre. So wirken die Bemühungen von der Liga unter Bull aber auch von Perry und Atlan etwas albern, schließlich gelingt der USO hier etwas, was größeren Organisationen nicht gelungen ist.

Band 3032: Sandschwimer (von Kai Hirdt) Die USO-Delegation ist auf der Hauptwelt der Cairaner Hovcai angekommen. Während zwei seiner Mitarbeiter sich in das Datennetz der Cairaner hacken, erkundet Monkey den Planeten. Die Cairaner stellen den Agenten eine Falle und platzieren fingierte Dokumente. Die Geheimdienstchefin der Cairaner will die USO-Agenten zudem außer Gefecht setzen. Monkey kann sich erfolgreich und mithilfe eines interessanten Schlangenwesens dagegen zur Wehr setzen und rettet seine Feinde am Ende gar. Das bringt ihm zumindest die Möglichkeit mit einem cairanischen Konsul über ein Bündnis mit den Cairanern zu verhandeln. Im Ergebnis erhalten die USO-Agenten eine Prüfung, mit der sie beweisen können, dass sie eines Bündnisses würdig sind. „Sandschwimmer“ ist ein dichter Roman, in dem viel geschieht. Die Hacker-Szenen sind sehr gelungen. Gleichzeitig ist Monkeys Verhältnis zu einem verletzte, titelgebenden Sandschwimmer einfühlsam beschrieben. Der Roman wird durch die Perspektive der Cairaner ausgesprochen spannend. Der Leser ist bei den cairanischen Entscheidungen über Leben und Tod permanent dabei. Außerdem erfährt man durch das hin- und her immerhin, wie die Cairaner von der Milchstraßenöffentlichkeit wahrgenommen werden wollen. Dabei übertreiben sie bei ihren eigentlichen Fähigkeiten. Die umgekehrte Erkenntnis ist natürlich, dass die Cairaner bei weitem nicht unangreifbar sind – sonst würden sie ja nicht zu solchen Tricks greifen. Alles in allem ist dieser gekonnt konstruierte, inhaltsstarke und spannende Roman sowohl unterhaltsam als auch erkenntnisreich.

Alles in allem bringt dieser Monat jedoch keine Bewegung in die „Perry Rhodan“-Serie. Die Handlung des Zyklus stagniert. Und leider sind auch die einzelnen Erzählungen nicht unbedingt überzeugend. Im Atlan-Block sind die einzelnen Erzählungen zudem schwach. Der Überfall der Signaten ist vorhersehbar, die Lebensgeschichte von Sull Brown wirkt übertrieben um Tragik bemüht. Zum zweiten Mal ist zudem nicht klar, wohin die Atlan-Handlung eigentlich steuert. Bereits die Reparatur der RAS TSCHUBAI zu Beginn des Zyklus war inhaltsleer, der Besuch des Arkon-Systems erscheint genau so planlos. Interessanter war die zweite Hälfte des Monats mit der Operation der USO. Diese Hefte fördern erstmals wenige, aber nützliche Informationen zutage. Leider sind die Hauptprotagonisten der Serie bei den auch für sich stehend durchaus spannenden Geschichten völlig abwesend. Dadurch stellt sich die Frage, warum es die langatmigen und erfolglosen Mission Rhodans und Atlans eigentlich braucht.

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