Der Scheinplanet (von Ben Calvin Harry / Maddrax Band 497)

Matt und Aruula fühlen sich auf Novis zunehmend von den Ereignissen ausgeschlossen. Sie wollen mit dem Rat der Initiatoren in Kontakt treten, um bei der Rettung der Erde wieder eine prominentere Rolle zu spielen. Doch als einstige Unruhestifter werden sie nicht vorgelassen. Das ändert sich schlagartig als der Rat erfährt, dass in Matts Gedanken, die die Kontras einst aufzeichneten, Hinweise auf den großen „Feind“ der Initiatoren versteckt sind.

„Der Scheinplanet“ präsentiert nach 98 Heften endlich, was die Initiatoren mit ihrem merkwürdigen Mentalschirm eigentlich vor dem Rest der Galaxis verbergen: Wie die Erde wurde auch ihr Planet einst von einem Wandler besucht, der sich noch immer dort befindet. Die Initiatoren sind wie die Damuren ein Hilfsvolk des Wanderers und somit in ständiger Angst vor dem Streiter, der Wandler zerstört. Doch die Initiatoren leiden unter eine genetischen Sperre, die ihnen verbietet, über diesen Sachverhalt mit Nicht-Initiatoren zu reden. Erst wenn diese bereits aufgeklärt sind, ist es möglich zu reden. Daher entscheidet der Ratsvorsitzende, mit einer gefährlichen Maschine Matts Erinnerungen auf die richtigen Ereignisse seiner Vergangenheit zu lenken, um dadurch das Schicksal der Initiatoren selbst zu entschlüsseln.

Diese Art der Erzählung ist relativ unspektakulär. Natürlich ist dem Leser klar, dass die Gedankenmaschine potenziell tödlich ist. Matt schwebt dadurch die ganze Zeit in Lebensgefahr. Abgesehen davon ist die Folge jedoch eine reine Rückschau vergangener Ereignisse, während der sich Matt Erkenntnisse zusammensammelt, die der Leser längst geahnt hat. So ist der „Scheinplanet“ nicht nur unspektakulär, sondern weitestgehend vorhersehbar und geradezu langweilig.

Interessanter sind hingegen die Verhältnisse zwischen den Initiatoren. Hier herrscht weiterhin ein Machtkampf zwischen der derzeit regierenden gemäßigten Fraktion und radikaleren Kräften. In diese Episode tritt ein Handlanger der radikaleren Kräfte nach einer Degradierung über. Was das für Auswirkungen haben wird, ist noch nicht ganz klar. Doch diese Bewegung ist deutlich spannender als die langatmige Schnitzeljagd in Matts Gedanken.

„Der Scheinplanet“ ist dadurch ein inhaltlich wichtiges Puzzlestück auf dem Weg zum großen Zyklusfinale. Erzähltechnisch ist die Folge jedoch eine Enttäuschung.

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