Cascabel (ARD Radiotatort)

In Hamm stirbt ein Tierhändler. Ungewöhnlich ist die Todesursache: Der Mann wurde mit dem Gift einer exotischen Schlangenart, einer Cascabel, ins Jenseits befördert. Die Task Force Hamm beginnt zu ermitteln. Das ist in Hamm, einem Zentrum des internationalen Exotenschmuggels keine leichte Aufgabe. Die Hammer Beamten stoßen bald auf einen Verdächtigen, ehemaligen Händler, der sich jedoch geläutert gibt und der Task Force bei den Ermittlungen hilft. Will er damit nur ablenken? Und was ist eigentlich mit dem „entlaufenen“ Hund der Gattin des Staatsanwaltes?

„Cascabel“ ist eine weiter gefällige Episode der in der Regel lustigen „Task Force Hamm“. Hierhin werden Beamte versetzt, die anderswo aufgrund ihrer Verfehlungen nicht mehr einsetzbar sind. Auch diesmal gibt es viele Reibereien, Streitigkeiten aber auch sentimentale Szenen zwischen den vier sehr unterschiedlichen Charakteren in der „Task Force“. Zunehmend gibt es dabei Bewegung, in denen klar wird, dass die vier durchaus und trotz der ständigen harten Sprüche und Frotzeleien Respekt füreinander haben. In dieser Folge hat jeder Protagonist eine längere Szene, ob er einen Tierhändler täuschen muss, zu sterben meint oder einfach nur einen Hund sucht und dabei ein Moped entdeckt.

Der Fall selbst tritt dabei einmal mehr in den Hintergrund. Das ist kein großer Verlust. Denn wirklich spannend wird der Mordfall nicht. Der letztlich als Täter enttarnte Verdächtige bzw. „Unterstützer“ der Hammer Ermittlungen ist ein merkwürdiger und verschrobener Charakter, der behauptet, das Interesse an exotischen Tieren von seinem Vater geerbt zu haben. Der Täter bleibt während des ganzen Films ausgesprochen oberflächlich. Bis zum Schluss ist nicht klar, was nun perfide Masche war und welche Eigenarten der Täter tatsächlich mit sich herum trug. Enthüllt wird nur der Plan, den Hund des kinderlosen Staatsanwaltes zu entführen, um darüber dessen Gattin, die in dem Hund eine Art Ersatzkind sieht, zu erpressen und dadurch Informationen über die Ermittlungen zu erhalten. Das ist keineswegs das Absurdeste, was ein Hammer-Radiotatort bisher geboten hat. Wirklich überzeugend ist es jedoch nicht. Der Schlangengiftmord trägt somit dazu bei, dass die unterhaltsamen Aspekte des Hörspiels durchdringen, überzeugen tut der Fall nicht.

Und so bleibt es bei der skurrilen Hammer Beamtencrew, das Hörspiel zu retten. Und wieder einmal gelingt das: „Cascabl“ ist kurzweilig und unterhaltsam und täuscht durch permanente Geplänkel über den äußerst dünnen Kriminalfall hinweg.

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