Die Mensch-Fabrik (von Ian Rolf Hill / Maddrax Band 493)

Die Hydriten haben auf Novis eine Klonfabrik eingerichtet. Diese ist notwendig, um die Initiatoren daran zu hindern, sich an menschlichen Gehirnen zu vergehen. Doch die Allianz aus Initiatoren, Menschen, Pancinowa und Hydriten hat die Rechnung ohne den skrupellosen einstigen Herrscher über die Menschen auf Novis Kormak gemacht. Er führt nicht nur einen Anschlag auf die Klonfabrik aus, um in das Herz der Initiatoren vorzustoßen, er ließ dort zudem tödliche Spinnen in der Fabrik züchten. Und so beginnt in der Fabrik ein Kampf um Leben und Tod.

Das Setting der Klonfabrik ist atmosphärisch sehr stark „Die Mensch-Fabrik“ thematisiert das Unwohlsein über die Lösung der Initiatoren-Krise sehr überzeugend. Denn natürlich ist es besser, wenn Klone dafür gezüchtet werden, den Initiatoren Energie zu liefern als dass diese Menschen jagen, um deren Gehirne weiterzuverwenden. Gleichzeitig züchtet man hier Leben heran, das dem einzigen Zweck dient, umgehend wieder getötet zu werden. Wenn dann auch noch reihenweise tödliche Spinnen aus den Klonkammern kriechen, trägt die Atmosphäre bereits die gesamte Episode.

Kormak wiederum bleibt gewohnt eindimensional. Er ist mittlerweile von Hass zerfressen und es ist eigentlich nur noch überraschend, dass es noch Soldaten gibt, die zu ihm halten. Und das ist vielleicht der größte Schwachpunkt der Erzählung. Es ist absolut nicht verständlich, dass Individuen über Kormaks wahren Charakter informiert sind und ihm dennoch folgen. Seine Handlanger sind nämlich bei weitem nicht von seinem Kaliber. Das ist nicht wirklich überzeugend. Immerhin: Seine einstige Stellvertreterin Vasraa gewinnt zunehmend an Profil. In „Die Mensch-Fabrik“ gerät ihre Tochter in Lebensgefahr. Dadurch erlebt man eine ganz neue Seite, der sonst so kühlen Stellvertreterin Kormaks. Hier entsteht langsam ein vielschichtiger Charakter, der im Finale des Zyklus vielleicht gar noch für eine Überraschung gut ist.

Unter den Initiatoren bleibt die Fraktionsbildung hingegen vorhersehbar. Es war von Anfang an klar, dass nicht jeder Initiator mit dem erreichten Kompromiss zufrieden ist. Diejenigen, die ihre eigene Machtbasis dadurch bedroht sehen, agieren zunehmend offener gegen das Vorhaben der Klon-Fabrik. Das ist notwendig, um die Handlung zuzuspitzen. Überraschend ist es jedoch nicht.

„Die Mensch-Fabrik“ lebt durch das überzeugende, schaurige und mit Spinnen verschärfte Klon-Szenario. Die hektischen Szenen innerhalb der beschossenen Fabrik sind spannend und überzeugend. Die Rahmenhandlung, Kormaks Plan und die Intrigen der Initiatoren, sind hingegen eher konventioneller Stoff. Glücklicherweise kann man sich mit dem dichten Setting davon ablenken.

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