Aruulas Opfer (von Ian Rolf Hill / Maddrax Band 488)

Auf Cancriss stehen Aruula und Matt noch immer unter dem Einfluss der Glücksstimmung. Das wird zunehmend gefährlich. Während sich Aruula aus dem Einfluss befreien konnte, gelingt Matt dies nicht. Obwohl die Pancinowa versuchen, sie abzuhalten, unterzieht sich Aruula erneut dem Einfluss der Strahlung, um ihren Gefährten zu retten.

„Aruulas Opfer“ ist der zweite Teile eines Doppelbandes auf Cancriss. Der erste Teil war langatmig und etwas langweilig. In der vorliegenden Fortsetzung ändert sich an der Handlung wenig. Weiterhin befinden sich Aruula und Matt die meiste Zeit in Lebensgefahr. Der Ausgang des Ganzen ist vorhersehbar: Natürlich überleben sie. Das könnte man auch bei den meisten anderen Abenteuern einwerfen. Doch das hier aufgebaute Klassentreffen, das sich allmählich von einer „perfekten“ Illusion in eine post-apokalyptische Wüste verändert, weiß nicht wirklich zu überzeugen. Zu häufig schaltet die Handlung wieder auf Cancriss um.

Und dies erhöht die Frustration. Denn die vernetzte Welt auf Cancriss wird für eine relativ direkte Social Media-Kritik genutzt: Hier sind alle miteinander vernetzt. Das unterstützt den Frieden auf dem Planeten, ermöglich aber auch die erleichterte Kontrolle der gesamten Bevölkerung. Dieses Thema ist sehr interessant und man würde gerne mehr Abenteuer erleben, die die xenophoben und doch vernetzten Pancinowa direkt einbinden. Dabei wird man aber enttäuscht: Die Handlung verlässt den Planeten am Ende dieses Bandes.

Immerhin sind die Illusionen Matts in diesem Teil ein klein wenig interessanter. Auf der einen Seite erlebt Aruula Matts Phantasie. Sie stellt dabei fest, dass seine Vorstellung von Glück ganz und gar nicht ihrer entsprechen. Aber natürlich ist auch ihre Vorstellung des perfekten Lebens ganz anders als die Matts. Dieses Thema wird gelungen platziert. Ebenso überzeugend ist das einzige verbindende Element der beiden Träume: Die gemeinsame Tochter. Am Ende müssen sich sowohl Matt als auch Aruula wieder einmal von einem Kind trennen. Auch dies ist überzeugend inszeniert.

Auf diese Weise ist „Aruulas Opfer“ etwas interessanter und gefälliger als der Vorgänger. Doch wirklich überzeugen kann auch dieser Teil nicht: Die Traumweltidee ist nett, in der Praxis aber langweilig. Auf Cancriss hätte man viel spannendere Geschichten erzählen können.

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