Perfekte Welt (von Ian Rolf Hill / Maddrax Band 487)

Matt und Aruula sind von den Pancinowa festgenommen worden. Die Bewohner Cancriss haben große Angst vor Fremden. Doch für Matt und Aruula ist bereits die Festnahme selbst gefährlich. Denn dadurch werden die beiden wieder in das Einflussgebiet der mysteriösen Strahlung im Zentrum Cancriss gebracht. Bisher wurden sie dadurch ungewöhnlich optimistisch. Tatsächlich fallen die beiden Gefährten kurz nach dem Betreten des Gebiets in eine Schockstarre: Sie beide denken sich in die jeweils für sich perfekte Welt – die jedoch bald Risse bekommt.

Aus Matts Sicht erlebt der Leser eine Erde, die nie vom Kometen zerstört wurde, in der er aber dennoch mit Aruula verheiratet ist. Eine Reihe von Charakteren der Serie treten hier in einer Version auf, die die Apokalypse nie erleben musste. Aruula wiederum fühlt sich in der Post-Apokalypse verständlicherweise am Wohlsten. Allerdings konnte sie sich mit Matt in ihrer Heimat niederlassen, Kinder gebären und die Insel gegen Barbaren verteidigen. Beide Versionen lesen sich wie ein fiktionales Klassentreffen: Viele Protagonisten werden hier zusammengeführt, auch solche die bereits seit längerem Tod sind. Der Leser ist sich aber die ganze Zeit über bewusst, dass es sich hierbei um Illusionen handelt. Dadurch gelingt es diesen Abschnitten nicht, in irgendeiner Art Spannung aufzubauen.

Matt und Aruula vertragen die Strahlung auf Cancriss nicht. Das Netzwerk, das den Pancinowa telepathische Fähigkeiten verleiht, macht sie träumerisch. Doch droht es auf Dauer auch, die beiden Menschen umzubringen. Das könnte spannend sein, ist es aber ebenfalls nicht. Die Visionen der beiden Helden werden immer dunkler, je näher sie sich dem Tod nähern. Derweil kämpfen die Pancinowa unwissend und von ihrer Ideologie verblendet um das Leben ihrer Protagonisten. Der Leser weiß von Beginn an, was Matt und Aruula helfen würde (ein Transport in ein strahlungsfreies Gebiet). Dass der Roman auf dieses Ereignis hinausläuft, ist daher keine Überraschung.

„Perfekte Welt“ mag etwas Nostalgie bieten, webt diese aber in eine langatmige und vor allem langweilige Geschichte ein. Auf dieses Heft könnte man gut verzichten.

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