Die Sphäre (von Lucy Guth / Maddrax Band 481)

Matt und Aruula erreichen wieder Erwarten mit ihrer Reise durch das Wurmloch nicht Cancriss. Stattdessen stranden sie auf einer Hohlwelt. Außerdem ist ihre neu gewonnene Gefährtin Scyprana verschollen. Also bleibt dem Paar nichts anderes übrig, als sich auf der Hohlwelt zurecht zu finden und sich auf die Suche nach Scyprana zu machen. Dabei entdecken sie, dass sie bei weitem nicht die einzigen sind, die auf der Reise nach Cancriss an diesem Ort gestrandet sind.

„Die Sphäre“ ist ein Reiseroman, der Matt und Aruula ein klitzekleines Stück näher an die mysteriöse Welt der Wurmlochexperten auf Cancriss bringt. Er ist vor allem aber ein atmosphärisch starker Roman, der Lust auf mehr macht. Die Spähre, in der sich Matt und Aruula befinden, erinnert beinahe an Toxx. Auch hier sind die verschiedensten Völker versammelt und leben mehr schlecht als recht mit- bzw. nebeneinander. Dieser Zusammenstoß verschiedenste Kulturen auf engem Raum ist sehr gelungen.

Scyprana bekommt davon nicht viel mit. Sie ist in einer Kindergemeinschaft gestrandet. Dieses Volk verträgt die Strahlung in der Sphäre nicht und stirbt sehr früh. Vielen gelingt es jedoch, vor dem frühen Tod noch einmal schwanger zu werden. Scyprana muss daher mit einer Vielzahl an Kindern zusammenleben. Guth gelingt es sehr überzeugend darzustellen, wie die eiskalte Friedenswahrerin langsam eine emotionale Verbindung zu den Kindern aufbaut. Dieser Zwiespalt zwischen ihrer Mission und den ungewohnten Gefühlen gegenüber den Kindern ist sehr überzeugend.

Weniger emotional, dafür aber atmosphärisch dichter, ist die Handlung um Matt und Aruula. Sie streifen durch die Sphäre, um Scyprana irgendwie wieder zu finden. Dabei geraten sie unter anderem an eine Wahrsagerin, in Sklaverei und in einen Gefangenenaufstand. Diese Handlung ist dicht erzählt und vermittelt einen Eindruck der fantastischen Vielseitigkeit der Sphärenbewohner. Sie ist zudem überraschend unterhaltsam. Denn zwei Pancinowa (die Bewohner des Planeten Cancrass) überwachen alle Bewegungen in der Sphäre und haben einen Narren an Matt und Aruula gefressen. Diese dritte Pespektive ist augenzwinkernd und unterhaltsam inszeniert und gibt gleichzeitig einen Vorgeschmack auf die möglichen Folgehandlungen. Das ist ein geschickter Schachzug.

Alles in allem ist „Die Sphäre“ ein sehr guter Auftakt für den nächsten Reiseabschnitt Matt und Aruulas. Das Setting ist faszinierend, es gibt viel zu entdecken und das Ziel Cancrass ist weiterhin vor Augen. So bleibt zu hoffen, dass die Autoren das große Potenzial dieses Ortes in den kommenden Bänden weiter ausreizen können.

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