Die Aufständischen (von Sascha Vennemann / Maddrax Band 477)

Colonel Kormak hat die menschliche Gemeinschaft auf Novis fest im Griff, er baut seine Machtbasis immer weiter aus, indem er den Initiatoren Menschen liefert. Die Initiatoren brauchen menschliche Köpfe, um ihre Energieproduktion zu garantieren. Dank des Überläufers Kilian konnten Matt und Aruula Bestandteile der künstlichen Intelligenz One in die Produktionsräume der Friedenswahrer schmuggeln. Nun liegt es an One, die Machenschaften der Initiatoren aufzudecken. Matt und seine Freunde arbeiten derweil daran, unter den Menschen Widerstand gegen Kormak anzustacheln. Doch sie haben die Rechnung nicht damit gemacht, dass der Colonel aus politischen Gründen selbst eine Widerstandszelle gegen sich gründet – um die Initiatoren dazu zu bringen, ihm mächtigere Waffen zu überlassen.

„Die Aufständischen“ ist mit vier Handlungsebenen ein sehr dichter und dadurch auch sehr dynamischer Roman. Kormak plant seine nächsten Schritte gegenüber den Initiatoren, Aruula sucht One auf, Matt organisiert den Widerstand und Kilian erlebt die Vernichtungsmaschinen der Initiatoren am eigenen Leib. Während Matt und seine Freunde im vergangenen Jahr eigentlich nur nach den Plänen der Initiatoren agierten und der Leser einen massiven Informationsvorsprung hatte, schließt sich die Lücke langsam. Aruula stellt in einem Moment fest, wie gut es tut, endlich mal wieder aktiv und mit eigener Agenda zu agieren. Man kann nur feststellen, dass dies auch das Lesevergnügen deutlich erhöht.

Natürlich sind die Entdeckungen Ones und Kilians für den Leser nichts neues. Dass die Initiatoren ihre Fabriken wie in einem schlechten Horrorfilm mit den Köpfen ihrer ‚Probanten‘ antreiben, ist bereits seit über einem Jahr klar. Die Erinnerungen Matts und seiner Gefährten wurden jedoch gelöscht, sie können sich nicht daran erinnern. Nun kommt alles wieder an die Oberfläche und Sascha Vennemann inszeniert das trotz der bekannten Entdeckungen  überraschend spannend. Indem er Kilian und einige seiner Begleiter erst um von den Initiatoren ermordete Familienmitglieder trauern lässt und anschließend selbst in Gefahr bringt, schafft er eine düstere, spannende und emotionale Atmosphäre. Das trägt den Roman und macht ihn in Verbindung mit Ones hektischen Befreiungsbemühungen sehr unterhaltsam.

Die anderen Handlungsstränge treten dahinter etwas zurück. Sie sind auch interessant zu lesen, man harrt aber immer der Rückkehr in das Kraftwerk der Initiatoren. Denn Kormak, Matt und Aruula arbeiten an politischen Plänen, die sich vor allem in den kommenden Bänden entfalten werden. „Die Aufständischen“ unterhält dadurch nicht nur sehr gut, sondern verspricht viel für die Zukunft: Hier deuten alle Zeichen darauf hin, dass die Konfrontation zwischen Initiatoren, Kormak und Matt auf Novis explosiv und spannend wird.

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