Ambiguity Machines: An Examination (von Vandana Singh)

Die Kurzgeschichte Singhs beschäftigt sich mit dem negativen Raum, indem unmögliche Maschinen operieren. Dies sind Maschinen, die außerhalb der bekannten Naturgesetze operieren und damit eigentlich nicht existieren dürften. Um Ingenieure mit der Arbeit an diesen Maschinen zu schulen, enthält diese im Bereich der Fantastik angesiedelte Kurzgeschichte drei Augenzeugenberichte. Erstens die Erzählung eines mongolischen Ingenieurs, der in Gefangenschaft aus Versehen einen Teil der Seele seiner Geliebten in eine Maschine einbaut. Zweitens die Geschichte eines Paares, das neben einer Kirche eine Zeitmaschine findet. Und drittens die Geschichte einer maltesischen Wissenschaftlerin, die eine Maschine entdeckt, die menschliche Gemeinschaften zu wahren „Gemeinschaften“ mit überdurchschnittlichem Zusammenhalt werden lässt.

Die Protagonisten der Kurzgeschichte sind allesamt Wissenschaftler, die auf ein unerklärliches Phänomen in Form einer Maschine stoßen. Sie alle reagieren darauf unterschiedlich. In jedem Fall ist die Reaktion jedoch emotional: Aus Liebe zu seiner Frau verlässt der mongolische Ingenieur sie. Aus Liebe zu ihrer italienischen Freundin, untersucht die türkische Mathematikerin die Zeitmaschine und gerät dabei in die ferne Vergangenheit. Aus dem Verlust ihrer Familie durch Emigration, geht die malerische Wissenschaftlerin in der Gemeinschaft der Maschine auf. All diese Ereignisse werden nicht durch wissenschaftlichen Erkenntnisdrang, sondern (mit Ausnahme der Mathematikerin) ausschließlich aus emotionalen Beweggründen angestoßen.

Dabei gelingt es Singh sowohl die Maschinen glaubwürdig zu schildern als auch die emotionalen Situationen überzeugend aufzuschreiben. Obwohl die Berichte recht knapp gehalten sind, überzeugen die Darstellung der emotionalen Beziehungen zu einander. Die stärksten Momente sind die Pflege der immens gealterten türkischen Mathematikerin durch ihre italienische Ex-Freundin (die in der langen Zeit ihr Glück in einer unglücklichen Ehe gesucht hat) sowie die Isolation, die die malische Wissenschaftlerin nach ihrem USA-Aufenthalt fühlt (nachdem sie sich sowohl im Ausland wie in ihrer Heimat fremd fühlt).

Gemeinsam ist allen Erzählungen die Überlegung, ob menschliche Gefühle so stark sind, dass sie sich in Maschinen wiederspiegeln können, obwohl dies gegen alle Naturgesetze verstößt. Die Position dieser Kurzgeschichte ist ein klares, die in der Erzählung addressierten Wissenschaftler herausforderndes Ja.

Die Kurzgeschichte „Ambiguity Machines: An Examination“ ist 2015 in dem Online-Magazin „Tor.com“ erschienen. Sie ist außerdem ein Beitrag in der Anthologie „The Best American Science Fiction and Fantasy 2016“, herausgegeben von Karen Joy Fowler und John Joseph Adam.

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