Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

Valerian und Laureline bringen den letzten Transmutator in den Besitz der Erde. Damit werden sie auf die Station Alpha beordert. Diese ist ein Hub vieler tausend Kulturen, die dort ihre Heimat gefunden haben. Doch der faszinierende Ort steht vor einer existenziellen Bedrohung: Das Erdmilitär hat eine radioaktive Zone gefunden, die sich immer weiter ausbreitet. Expeditionskommandos in dieser Gegend sind bisher nicht zurückgekommen. General Filitt versucht den Sicherheitsrat der Station davon zu überzeugen, der Erde einen militärischen Eingriff zu erlauben. Während der Sitzung wird er jedoch von Außerirdischen, die Valerian zuvor in einer Vision erlebt hat, entführt.

Beurteilt man „Valerian“ nach der Handlung, handelt es sich um keinen guten Film. Die Story ist hanebüchen, bleibt an vielen Stellen zusammenhanglos und ist dennoch schrecklich vorhersehbar. Es passiert zwar viel, doch die Ereignisse erlauben es der Haupthandlung kaum zu einem Gesamtwerk zu verschmelzen. Die Geschichte hat viele Logiklöcher, die vor allem daher rühren, dass sie sich in keiner Weise dafür interessiert, irgendwelche Hintergründe aufzuzeigen. Letztlich stoßen Valerian und Laureline auf eine Verschwörung einiger Erdmilitärs, die fahrlässig die Heimat eines primitiven Volkes vernichtet haben und dies nun vertuschen möchten. Ihre Vorgehensweise dabei ist reichlich dämlich und es wird nie geklärt, warum sie die Zeugen nicht einfach selbst ausschalten. Stattdessen holen sie sich über komplizierte Wege Valerian und Laureline dazu, die alles aufdecken können. Leider sind die Rollen bereits kurz nach der Ankunft auf Alpha klar verteilt und die Handlung bleibt ab dem Moment beinahe komplett vorhersehbar.

Dabei ist es besonders schade, dass sich der Film weder für die Herkunft der beiden Agenten noch für Charakterentwicklung interessiert. Natürlich gibt es eine obligatorische Liebesgeschichte, doch darüber hinaus erfährt man wenig bis nichts über die beiden Protagonisten, die Erdorganisation für die sie arbeiten oder ihre eigene Motivation. Stattdessen sieht man sich mit einem vielschichtigen und interessanten Universum konfrontiert, aus dem dieser Film verzweifelt versucht, auch noch die albernste Situation herauszuholen.

Das macht für die Handlung zwar in der Regel keinen Sinn, ist aber fast immer wunderbar anzusehen. Aufgrund der Ereignisdichte (nicht der Handlungsdichte!) sind die meisten Szenen kurz und intensiv. Sie alle sind visuell bombastisch, sodass man aus dem Staunen kaum heraus kommt. Obwohl die Charakterdynamiken nicht immer funktionieren (aber im Verlauf des Filmes etwas besser werden), ist fast jede Einstellung ein kleiner Genuss. Insofern bietet der Film unzählige Gelegenheiten, sich von der schlechten Handlung abzulenken.

„Valerian“ ist damit ein Feuerwerk an Bildern, das leider nicht von einer überzeugenden Erzählung zusammengehalten werden kann. Ein Kinobesuch aufgrund visuellen Strahlkraft des Films lohnt sich daher auf jeden Fall; für eine überzeugende Science Fiction Story sollte man woanders suchen.

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